CD-Rezi: „Olympia“ von Betterov 4Musik | 06.12.2022 | Pascal Lienhard

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Manuel Bittorf, besser bekannt als Betterov, ist in deutschen Indie-Kreisen gerade „Everbody’s Darling“. Nach der starken EP „Viertel vor Irgendwas“ von 2020 und  Features mit Acts wie Milliarden oder Fatoni sind die Erwartungen an den ersten Longplayer hoch. Der 28-Jährige hat sie erfüllt.

Betterov kreiert einen ganz eigenen Stil irgendwo zwischen New Wave und Indie-Rock. Durch seine tiefe Stimme haben die Songs eine düstere Note – was besonders dann gut passt, wenn es inhaltlich um Themen wie das Ende einer Beziehung („Berlin ist keine Stadt“) oder Entfremdung („Die Leute und ich“) geht.

Zwei Songs stechen besonders heraus: Auf der bereits 2021 veröffentlichte Single „Dussmann“ geht es um einen Sprung aus der vierten Etage des gleichnamigen Berliner Kulturkaufhauses, im Text taucht sogar Regisseur Quentin Tarantino auf. Nicht zuletzt wegen der eigensinnigen Lyrics bleibt das Stück hängen. Mit „Schlaf gut“ hat Betterov einen Ohrwurm geschrieben, der jedem aus dem Herz sprechen dürfte, der schon einmal nachts wach gelegen hat: „Würden sich Wände durch Blicke abnutzen, dann hätte ich die Decke hier in meinem Zimmer bis zum Dach freigelegt.“

Live: Am 12.2.23 im Jazzhaus.

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Betterov
Olympia
Album – Indie-Rock

3 von 5 chilli-Schoten