Arbeitsmarkt stagniert – 50.000 Menschen erhalten Sozialleistungen Arbeitsmarkt | 15.11.2023 | Lars Bargmann

Die Zahl der Arbeitslosen im Bezirk der Agentur für Arbeit Freiburg ist im Oktober leicht gesunken. Zum Stichtag (12. Oktober) waren in der Stadt Freiburg und den Landkreisen Breisgau-Hochschwarzwald und Emmendingen 14.323 Frauen und Männer ohne Beschäftigung. Im Europark-Stadion würden die fast zwei Mal die Südtribüne füllen. Die Arbeitslosenquote verringert sich um 0,1 Punkte auf 3,8 Prozent. Bundesweit liegt sie bei 5,7 Prozent.

„Die aktuellen Krisen drücken auf die Stimmung. Das macht sich auf dem Arbeitsmarkt bemerkbar. Der übliche Herbstaufschwung fällt weiter nur verhalten aus“, sagt der Vorsitzende der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Freiburg, Alexander Merk. So sei der Rückgang an Arbeitslosen erneut geringer (-363) als üblich ausgefallen und die Zahl an längerfristig Arbeitslosen auf Jahressicht zum zweiten Mal in Folge gestiegen.

Alexander Merk

Alexander Merk: Noch sehr viel zu tun.

Die geringste Quote hat mit 2,7 Prozent der Landkreis Emmendingen (-0,1 Prozentpunkte), der Kreis Breisgau-Hochschwarzwald liegt unverändert bei 3,2 Prozent, der Stadtkreis Freiburg bei 5,2 (-0,2 Prozentpunkte). Die niedrigste Quote hat die Geschäftsstelle Waldkirch mit 2,4 Prozent.

Insgesamt gibt es in den beiden Landkreisen und der Stadt 280.802 sozialversicherungspflichtig Beschäftigte. Nach Angaben der Agentur beziehen aktuell mehr als 50.000 Menschen soziale Leistungen wie Arbeitslosengeld.

Die Arbeitskräftenachfrage hat sich stabilisiert. „Die Betriebe sind weiter vorsichtig, wenn es um die Schaffung neuer Arbeitsplätze geht. Sie halten aber ihr Personal. Wegen des steigenden Ersatzbedarfs erreichen uns nach wie vor viele Stellenangebote und ihre Besetzung bleibt schwierig“, so Merk. Obwohl heute weniger Stellenangebote gemeldet werden als vor einem Jahr, dauere es länger, sie zu besetzen. Offenbar beeinflusst der Strukturwandel den Arbeitsmarkt stärker als die aktuelle Eintrübung der Konjunktur.

Unbesetzte Stellen wohl auf Rekordniveau

Für die Agentur sind Fachkräfteengpässe und verfestigte Arbeitslosigkeit die größten Herausforderungen. „Was wir bislang an Ideen und Lösungen dazu entwickelt haben, reicht noch nicht“, so Merk. Hier sei noch viel mehr zu tun. Das gelte auch für den Ausbildungsmarkt. Für das abgeschlossene Berichtsjahr werden unbesetzte Lehrstellen auf Rekordniveau erwartet. Die Zahl der offenen Stellen ohne Azubistellen lag Ende Oktober bei 5675.

In ganz Deutschland gab es zum Stichtag 2,607 Millionen Arbeitslose. 165.000 mehr als im Oktober 2022.

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