Die zurückgelassene Kindheit: Als Hitler das rosa Kaninchen stahl Kultur | 22.12.2019 | Erika Weisser

Anna mit rosa Kaninchen

Als die neunjährige Anna im Januar 1933, kurz vor der Ernennung Hitlers zum Reichskanzler, zusammen mit der Mutter und dem Bruder ihre Koffer packt, kann sie sich nicht gleich entscheiden, welches Stofftier sie mitnehmen soll auf die bevorstehende Reise ins Ungewisse.

Schließlich nimmt sie den Hund Terri mit, den sie gerade erst zu Weihnachten bekommen hat – und lässt schweren Herzens ihr geliebtes rosarotes Kaninchen zurück.

Und damit ihre Kindheit, die mit einem Schlag endet: Die jüdische Familie begibt sich Hals über Kopf auf die Flucht aus Deutschland, das Annas Vater, der zudem ein hellsichtiger politischer Gegner Hitlers ist, nach einem warnenden Anruf bereits verlassen hat. Und die beginnende Odyssee verlangt den Kindern viel Verantwortung ab. Großartige Verfilmung von Judith Kerrs gleichnamigem Roman – in heutigen Zeiten eminent wichtig.

Als Hitler das rosa Kaninchen stahl, Deutschland 2019, 119 min
Regie: Caroline Link
Mit: Riva Krymalowski, Oliver Masuci u. a.
Verleih: Warner Bros
Kinostart: 25. Dezember 2019

Foto: @ Warner Bros Pictures