Offener Austausch: Beim FSJ an der Friedrich-Husemann-Klinik steht der Mensch im Mittelpunkt Job & Karriere | 01.06.2018 | f79

Sheila Tolen hat ihr Freiwilliges Soziales Jahr an der Friedrich-Husemann-Klinik in Buchenbach bei Freiburg gemacht. Im „ältesten anthroposophischen Fachkrankenhaus für Psychiatrie und Psychotherapie in Europa“ schätzt sie das Miteinander, Therapieansätze und tiefe Einblicke.

„Soeben haben wir lecker gefrühstückt, weil Freitag ist und wir da mit Ärzten und Psychologen immer ein ,soziales Frühstück‘ gestalten. Da tauscht man sich über andere Dinge aus als sonst im Klinikalltag. Es ist ein außergewöhnliches Miteinander hier.

Mein Dienst startete um Viertel nach acht. Erst war Frühbesprechung, dann Morgenrunde. In der werden eine Bildbetrachtung oder ein Spaziergang gemacht. Bei diePasen Seelen- oder Achtsamskeitsübungen lernt man, wie viel Einsatz ein Patient zeigt oder wie er mit anderen interagiert. Ein weiterer Therapieansatz sind Einreibungen und Wickel. Nach rund einem halben Jahr haben wir FSJler gelernt, Fußeinreibungen durchzuführen. Die Wickel bekommen viele Patienten abends, um zur Ruhe zu finden.

Je nach Dienst hat man Zeit, mit Patienten spazieren zu gehen oder ein Spiel zu spielen. Daneben gibt es Aufgaben ohne Patientenkontakt, zum Beispiel anthroposophische Medikamente zu richten, Post zu holen oder Termine mit den Therapeuten auszumachen. Man arbeitet sehr selbstständig hier. Immer wieder kann man auch in Therapien reinschnuppern. Es gibt Bewegungstherapien, Werktherapien, Psychoedukationsgruppen.

Ich kann das FJS hier auf jeden Fall empfehlen. Die Klinik ist ein schöner Ort, man kommt mit vielen offenen Menschen in Kontakt. Dass der Mensch, der Patient, hier im Mittelpunkt steht, ist stets spürbar. Ganz nebenbei erlangt man wahnsinnig viel Fachwissen und Kompetenzen – auch bei Seminaren am Bodensee.“

Foto: © FHK