Jeden Tag unter Strom: Elektroniker*innen für Energie- und Gebäudetechnik sorgen für Spannung Ausbildung & Arbeit | 15.03.2024 | Sina Elbers/BZ

Auf dem Bild schließen zwei Personen ein Leuchtmittel an. Es werde Licht: Das Anschließen von Leuchtmitteln ist für die Auszubildenden Pepe Pautsch (links) und Roberto Martinez inzwischen Routine.

Eine Ausbildung mit Perspektive steht bei jungen Menschen auf der Wunschliste ganz oben. Ein solch zukunftsweisender Beruf ist der des Elektronikers für Energie- und Gebäudetechnik.

Geht ihnen ein Licht auf, geht das Licht an: Elektroniker im Bereich Energie- und Gebäudetechnik montieren Lichtschalter, Steckdosen oder auch mal Sicherungen – so zumindest die Vorstellung. Tatsächlich ist das Aufgabenfeld deutlich breiter gefächert. „Wir bauen quasi das Straßennetz in Gebäuden und warten und installieren alles von Brandmelde- und Klimaanlagen bis zu Smart-Home-Technik und regenerativen Energiesystemen“, beschreibt Sven Bauer, Geschäftsführer bei Elektro Schillinger, die vielfältigen Einsatzgebiete. Gemeinsam mit zwei Kollegen ist der Elektromeister verantwortlich für die rund 20 Auszubildenden der Freiburger Elektro-, Licht- und Netzwerkexperten.

Sie lernen einen Beruf, der um immer weitere Arbeitsfelder wächst. Ein Bauprojekt ohne Elektroniker für Energietechnik ist bei den heutigen Anforderungen fast undenkbar, sind sie doch unverzichtbar bei der Installation einer Photovoltaikanlage, dem Vernetzen energiesparender Haustechnik oder für die Montage von E-Auto-Ladestationen. Elektroniker arbeiten vor allem in Handwerksbetrieben, planen, installieren und warten Energiesysteme. Sie können aber auch in der Immobilienwirtschaft oder bei Industrieunternehmen Anstellung finden. Kurzum: Sie arbeiten überall, wo Gebäude saniert oder gebaut werden oder wo neue Technik installiert werden soll.

Bei der Wahl des Ausbildungsbetriebs geht es darum, ein Unternehmen zu finden, das den eigenen Interessenbereich abdeckt, aber auch Einblicke in möglichst viele Einsatzbereiche anbietet. „Ich bin gerade im Kundendienst eingesetzt, da sind unsere Aufträge breit gefächert“, berichtet der Schillinger-Azubi Pepe Pautsch. Spaß macht ihm der Anschluss von Verteilern und die Fehlersuche. Das Schrauben am eigenen Roller hat den 18-Jährigen bestärkt, einen handwerklichen Beruf zu lernen; zwei Praktika brachten ihn letztlich in den Bereich Elektronik.

In insgesamt dreieinhalb Jahren Ausbildung werden Azubis wie Pepe Pautsch zu echten Allroundern im Strombereich. Gemeinhin gilt ein Realschulabschluss als Voraussetzung, vor allem aufgrund notwendiger Mathe- und Physikkenntnisse. „Daneben zählen vor allem technische Neugier, Verständnis- und Weiterbildungswille und gute Deutschkenntnisse“, sagt Schillinger-Ausbildungsleiter Bauer. „Letztlich prüfen wir aber jede Bewerbung als Einzelfall und bieten auch ausbildungsbegleitende Unterstützung wie beispielsweise Deutschunterricht an.“

Blockweise lernen die Auszubildenden in der Berufsschule theoretisches Wissen, das es in den praktischen Phasen der betrieblichen Ausbildung anzuwenden gilt. „Vom ersten Tag an sind unsere Azubis auf Montage und dürfen auch mal selbst Hand anlegen“, sagt Bauer. So auch Azubi Roberto Martinez, der bald sein zweites Lehrjahr abschließt und schon den einen oder anderen Verteiler verdrahtet hat. Geht es in den ersten beiden Ausbildungsjahren darum, die Grundlagen zu erlernen, erfolgt in der Regel im dritten Lehrjahr die Spezialisierung, und Azubis lösen selbstständig Teilaufgaben. „Ich interessiere mich für alles rund um Umbau, Bau und Sanierung, von der Vorbereitung von Leitungswegen über die Erstellung eigener Schaltpläne bis zur Montage von Schaltern und Steckdosen“, sagt der 19-Jährige.

Mit erfolgreichem Abschluss der Ausbildung locken attraktive Berufsperspektiven, nicht zuletzt in Form von Weiterbildungsmöglichkeiten. Neben Aufstiegsfortbildungen wie dem Techniker im Bereich Gebäudesystemtechnik oder Elektrotechnik, gibt es die Option, den Meisterbrief zu erlangen. Auch ein Studium ist möglich, entsprechende Voraussetzungen wie eine Fachhochschulreife können ausbildungsbegleitend erworben werden.

Foto: © Elektro Schillinger