Ausbildung: Zwei Azubis berichten von ihrer Ausbildung im Rathaus Freiburg Job & Karriere | 13.06.2021 | Philip Thomas

Luftaufnahme Freiburg

Mehr als 30 Ausbildungsberufe und knapp 4000 Beschäftigte. Die Stadtverwaltung Freiburg ist die zweitgrößte Arbeitgeberin der Region. Auch Benjamin Paukstadt und Johannes Bopp haben im Herbst dort angeheuert. Nach Umwegen sagen beide Azubis: Nun haben wir das Richtige gefunden.

Benjamin Paukstadt ging es wie vielen jungen Menschen: „Ich wusste lange nicht, was ich machen wollte.“ Nach seinem Realschulabschluss und sechs Jahren Bundeswehr hat der 23-Jährige seine Berufung gefunden. Seit September macht Benjamin eine Ausbildung zum Verwaltungsfachangestellten bei der Stadtverwaltung Freiburg. „Ich fühle mich hier wirklich wohl“, sagt er. 

Im Amt für Migration und Integration hat der Azubi sein Organisationstalent bereits unter Beweis gestellt: „Um den Überblick zu behalten, ist es unerlässlich, zuverlässig, strukturiert und ordentlich zu arbeiten.“ Auch Kommunikationsfähigkeit wird in der Ausländerbehörde großgeschrieben. „Im Umgang mit Menschen ist es wichtig, ruhig zu bleiben und den Ausdruck zu wahren“, betont er. 

Benjamin Paukstadt

Behält den Überblick: Benjamin Paukstadt hat im September eine Ausbildung als Verwaltungsfachangestellter begonnen.

Nicht nur die Rückmeldung seiner Ausbilderin sei positiv: Unter den bis zu 30 Briefen und Mails, die bei der Behörde jeden Tag eingehen, befand sich eines Tages auch ein Dankesschreiben eines Geflüchteten. „Da weiß man, wofür man den Job macht“, sagt Benjamin. 

Nebenbei drückt der Azubi die Schulbank im Freiburger Walter-Eucken-Gymnasium. Dort stehen unter anderem Öffentliches Recht, Rechnungswesen und Finanzkunde auf dem Stundenplan. „Die Rechtslehre macht mir besonders viel Spaß, ich fühle mich nun sicherer, verstehe viele Zusammenhänge und kann vieles davon in mein Privatleben mitnehmen“, erzählt Benjamin. In der Schule soll sein Bildungsweg nicht enden: „Ich möchte später noch den Verwaltungsfachwirt dranhängen.“

Auch Johannes Bopp hat umgesattelt und im Herbst eine Ausbildung bei der Stadt begonnen. „Ich habe vorher als Tischler gearbeitet, dann aber gemerkt, dass ich unbedingt etwas Soziales machen möchte“, erzählt der angehende Erzieher. Der Bewerbungsprozess über das Portal der Stadt sei reibungslos verlaufen. „Ich habe vorher nur ein sechswöchiges Praktikum gebraucht“, erzählt er.

In der Kita Flohkiste in Waltershofen hat sich der 24-Jährige direkt wohlgefühlt. „Ich wurde dort super aufgenommen. Wenn Kinder mit selbst gemalten Bildern zu mir kommen, macht mich das stolz“, sagt er. Dass die Arbeit mit Kindern auch anstrengend sein kann, sei Johannes klar gewesen: „Eine gewisse Belastbarkeit habe ich mitgebracht. Bei schlechtem Wetter kann es drinnen schon mal wild werden.“ Neben einem hohen Maß an Empathie und Flexibilität komme es dann darauf an, klare Regeln vorzugeben, Dinge aber auch mal geschehen zu lassen.

Johannes Bopp

„Ich wollte unbedingt etwas Soziales machen“: Erzieher-Azubi Johannes Bopp

Um nicht nur praktische Erfahrung zu sammeln, verbringt Johannes zwei Arbeitstage in der Schule. „Die Theorie ist super mit der Praxis verknüpft“, sagt er. Spiele, Gedichte, Projekte: Neues Wissen könne der Azubi schon einen Tag später im Bewegungs- und Bauzimmer der Kita umsetzen. „Es ist ein richtig cooler Beruf, ich bin auf jeden Fall zufrieden.“

Auch für Johannes ist sein Abschluss im Jahr 2023 nicht das Ende der Fahnenstange: „Ich mache gerade Fachabitur und spiele mit dem Gedanken, nach meiner Ausbildung noch ein Studium dranzuhängen.“

 

Infos 

www.wirliebenfreiburg.de

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