„Ein unglaubliches Angebot“: FSJ als Erste-Hilfe-Ausbilder FSJ & Praktika | 16.09.2019 | Hannah Singler

Krankenwagen

Mehr als Überbrückung. Luca Drescher (21) macht seit September 2018 ein Freiwilliges Soziales Jahr (FSJ) als Erste-Hilfe-Ausbilder bei den Maltesern in Freiburg. Eine Entscheidung, die er bis heute nicht bereut. Im Interview mit Hannah Singler erzählt er, warum das soziale Engagement einige Vorteile bietet.

Luca Dresch

f79 // Luca, warum hast du dich für das FSJ bei den Maltesern entschieden?
Luca // Der Beruf als Erste-Hilfe-Kursleiter ist sehr frei. Es gibt keinen typischen Tagesablauf. Täglich hat man es mit anderen Menschen zu tun und darf ihnen etwas Wichtiges beibringen.

f79 // Wie sieht dein Tag aus?
Luca // Um acht Uhr gehe ich zur Arbeit und richte den Kursraum oder fahre für einen Auswärtskurs zu einer Firma. Während des Kurses habe ich regelmäßige Pausen, nebenher mache ich Bescheinigungen. Der Kurs ist um 16.30 Uhr zu Ende. Dann räume ich auf. An manchen Tagen bin ich auch im Büro. Dann bearbeite ich Kurslisten oder desinfiziere Beatmungsmasken. Auch das Vorbereiten der Kurse gehört zu meinen Aufgaben.

f79 // Was gefällt dir am meisten, was am wenigsten?
Luca // Alle drei Monate sind wir für eine Woche auf Seminar in Deutschland unterwegs. Das macht mir am meisten Spaß. Zusammen mit anderen FSJlern beschäftigt man sich mit verschiedenen Themen wie Tod oder Sucht. Wir machen aber auch Selbstverteidigungstraining oder Ausflüge in den Klettergarten. Am wenigsten gefällt mir die Arbeit im Büro.

f79 // Welche Angebote gibt es während dem FSJ?
Luca // Man kann nebenher Krankenwagen fahren oder im Rettungswagen als Praktikant mitfahren. Medizinisch kann man sich unglaublich weiterbilden. Wir bekommen medizinische Lehrgänge bezahlt, die sehr teuer sind. Wenn man möchte, kann man bei Sanitätsdiensten dabei sein. Eine Arbeitskollegin war eine Woche mit den Maltesern im Libanon und hat in einem Bergkloster Behinderte gepflegt. Die Malteser haben ein unglaubliches Angebot an Möglichkeiten.

f79 // Für wen ist das FSJ geeignet?
Luca // Man sollte Lust haben, vor Leuten zu reden und keine Angst vor Menschen haben. Aber auch für schüchterne Menschen kann es eine tolle Möglichkeit sein, aus sich herauszukommen. Man sollte bereit sein, anzupacken und auch mal Überstunden zu machen. Wichtig ist auch, dass man sicher Auto fährt. Interesse an Medizin und dem Körper ist von Vorteil.

f79 // Was nimmst du mit?
Luca // Ich habe medizinische Fachkompetenz erlangt. Jetzt finde ich es total spannend zu wissen, was im menschlichen Körper vorgeht. Im Umgang mit Menschen habe ich vieles dazugelernt.

Freiwilliges Soziales Jahr

Von 18 bis 27 Jahren gibt es die Möglichkeit, ein FSJ bei den Maltesern in Freiburg zu machen. Das FSJ kann monatlich begonnen werden und dauert in der Regel ein Jahr. Voraussetzung ist ein Führerschein der Klasse B. Im ersten Monat wird man auf einem kostenlosen Lehrgang in Stuttgart zum Ausbilder/-in in Erste Hilfe ausgebildet. Während des ganzen Jahres können kostenlose Fortbildungen besucht werden. Man erhält ein monatliches Taschengeld von 500 Euro. Bewerben kann man sich auf: www.malteser.de

Fotos: © pixapay, Hannah Singler