Der vermessene Mensch: Fragwürdige Forschung Kinonews | 19.03.2023 | Erika Weisser

Der vermessene Mensch: Filmausschnitt

Berlin, 1896: Der ehrgeizige Ethnologiestudent Alexander Hoffmann kommt mit einer Delegation von Herero und Nama aus „Deutsch-Südwestafrika“ zusammen, die im Zuge der „Deutschen Kolonial-Ausstellung” nach Berlin gereist ist. Er lernt dabei die Dolmetscherin Kezia Kambazembi kennen. Bald entwickelt er ein Interesse an ihr und den Menschen aus Namibia – und widerspricht fortan der Rassentheorie von der Überlegenheit der Weißen.

Acht Jahre später reist Hoffmann im Schutz der kaiserlichen Armee in die Kolonie. Dort hatten sich 1904 die beiden Volksgruppen gegen die koloniale Herrschaft und Ausbeutung erhoben und waren dafür von den Deutschen in einem blutigen Vernichtungskrieg beinahe ausgelöscht worden. Hoffmann hat den Auftrag, für das Berliner Völkerkundemuseum zurückgelassene Artefakte und Kunstgegenstände zu sammeln. Doch er sucht auch nach Kezia. Und lässt sich darauf ein, Schädel und Skelette getöteter Herero nach Berlin zu schicken – zu „Forschungszwecken“.

Der vermessene Mensch
Deutschland/Namibia 2022
Regie: Lars Kraume
Mit: Leonard Scheicher, Girley Charlene Jazama u.a.
Verleih: Studiocanal
Laufzeit: 110 Minuten
Start: 23. März 2023

Foto: © Studiocanal