Verlosung: 3 x 2 Freikarten zum Kinostart "Argentina" Kinonews | 05.07.2016

Wer an Argentinien und Musik denkt, denkt an Tango. Natürlich: Es gibt in den dortigen Städten ja auch großartige und vielfältige Tango-Szenen, ausgezeichnete Musiker, wunderbare Komponisten, virtuose Sänger, leidenschaftliche Tänzer.
 

 
Doch Argentinien ist mehr, verfügt über ein großes, tief in der Landschaft und Geschichte verwurzeltes musikalisches Erbe, das weit über den Tango in all seinen Facetten hinausgeht. Der große spanische Filmemacher Carlos Saura folgt in dieser Dokumentation den Spuren der sehr lebendigen argentinischen Folklore zurück zu ihren Ursprüngen. Entstanden ist ein ausgesprochen eindrücklicher Musik- und Tanzfilm, der in wunderbaren und wunderbar ausgeleuchteten Bildern ein ganzes Land und seine kulturelle Geschichte präsentiert. Ein Film, der uns mitnimmt auf eine choreografische Reise zu verschiedene Regionen und ihren Einwohnern: Wir begegnen der traditionellen Musik der Indios im gebirgigen Norden ebenso wie den Gesängen der Gauchos in den Pampas.
 

 
Dabei trifft und porträtiert Saura einige der bekanntesten Künstler und Gruppen des Landes. Und sein Tanzensemble interpretiert in lose verknüpfter Folge deren mitreißend emotionalen Lieder. Unter ihnen sind Luis Salinas, Liliana Herrero, Pedro Aznar, Soledad Pastorutti, Jaime Torres – und die mit Abstand bekannteste Vertreterin der Folklore Argentiniens: Mercedes Sosa. Die stimmgewaltige, aus ärmsten Verhältnissen stammende mutige Sängerin aus Tucumán, gab nicht nur dem Land, sondern dem ganzen Kontinent eine Stimme, als diktatorische Regimes das Volk stumm halten wollten. Ihr Publikum nannte sie zärtlich „la negra“, die Schwarze, ihrer indigenen Wurzeln wegen. Ihre einzigartige Hymne „Todo cambia” – “alles ändert sich” – lässt Saura in seiner Liebeserklärung an Argentiniens Kulturgut von jungen Schülerinnen und Schülern mit Hingabe interpretieren.
 

 
Zu den überragenden, ebenfalls im Film porträtierten Vertretern der südamerikanischen Musik gehört auch Atahualpa Yupanqui. Der begnadete Komponist, beachtenswerte Dichter, charismatische Sänger und Virtuose der Gitarre war tief in der Tradition seines Kontinents verwurzelt. Er komponierte Zambas, Chacareras und Bagualas, die er in seiner unnachahmlichen langsamen und ruhigen Art sang. Sie spiegelten die soziale und wirtschaftliche Realität Argentiniens wieder. Während der Militärdiktatur wurde er mehrmals inhaftiert. 1949 verließ er das Land und zog nach Europa. Ihm hat Carlos Saura diesen Film gewidmet.
 

 
In glänzend inszenierten, poetisch und stilistisch fesselnden Tanz-Sequenzen eröffnet uns de 83jährige Regisseur, der einst selbst Tänzer werden wollte, die ganze Vielfalt der Landschaft, Geschichte und Kultur dieses Landes. Und seiner Menschen.
 
Ein sehr berührendes, faszinierendes Kino-Erlebnis.
 
Text: Erika Weisser / Fotos: Concorde Film
 
Argentina
Argentinien, Spanien 2014
Regie: Carlos Saura
Dokumentarfilm
Verleih: Concorde
Laufzeit: 85 min.
Kinostart: 7. Juli 2016
 
Ab 7. Juli 19 Uhr im Harmonie-Kino
Wir verlosen 3 x 2 Freikarten; Zuschrift unter: gewinnspiel@chilli-online.de
Stichwort: Argentina