Baugewerbe bleibt Zugpferd: Handwerker vom Winter unbeeindruckt Bauen & Wohnen | 09.02.2019 | chilli

Wintereinbruch? Fehlanzeige. Zum Jahresende 2018 profitierten die südbadischen Handwerksbetriebe weiter von einer sehr guten Konjunktur. Das geht aus der vierteljährlichen Konjunkturumfrage der Handwerkskammer Freiburg (HWK) hervor.

Das Baugewerbe bleibt das Zugpferd dieser konjunkturellen Hochphase. Die Handwerker schlossen das Jahr mit volleren Auftragsbüchern und gestiegenen Umsätzen ab. Jeder vierte Befragte (25,8 Prozent) meldete einen Auftragszuwachs, nur 19,1 Prozent Auftragsrückgänge. 40,8 Prozent der Handwerker freuten sich im vierten Quartal über steigende Umsätze, 15,5 Prozent meldeten gesunkene.

78,3 Prozent der befragten Handwerker melden eine insgesamt gute Geschäftslage im vierten Quartal. Im Vorjahreszeitraum waren es 74,4 Prozent. 6,4 Prozent der Handwerksunternehmen zeigen sich aber auch mit ihrer Geschäftslage unzufrieden – dieser Wert lag 2017 nur bei 3,9 Prozent.

Für die ersten Monate 2019 bleibt das Handwerk überwiegend optimistisch. Drei von vier Betrieben (73,4 Prozent) rechnen für die kommenden Monate weiter mit der guten konjunkturellen Lage. 13,5 Prozent der Befragten gehen davon aus, dass sich ihre Geschäftslage weiter verbessert, nur 13,1 Prozent befürchten eine Verschlechterung.

Johannes Ullrich: „Fürs Handwerk ist die Ausweitung des Wohnungsbaus von großer Bedeutung.“

Für die ersten Monate 2019 sind die südbadischen Handwerksbetriebe bezüglich ihrer Auftragsentwicklung zurückhaltender. 18,9 Prozent rechnen mit mehr Aufträgen, während fast jeder Vierte (24,5 Prozent) weniger Auftragseingänge erwartet.

Die Auslastung der befragten Betriebe hatte sich zum Jahresende leicht entspannt. Zwar arbeiteten immer noch 13,2 Prozent über ihren eigentlichen Kapazitätsgrenzen und mehr als jedes zweite Unternehmen (52,7 Prozent) meldete nahezu Voll-Auslastung. Der Anteil der Firmen mit größeren Kapazitätsfreiräumen lag im vierten Quartal mit 12,8 Prozent saisonal bedingt aber höher als in den Sommermonaten.

Für die kommenden Wochen rechnen 21,4 Prozent der Betriebe mit steigenden, 25,1 Prozent mit sinkenden Umsätzen. Auch wenn aktuell die Auftragsbücher bei vielen Handwerkern voll sind, setzt die HWK ein Signal für die Zukunft: Präsident Johannes Ullrich spricht sich klar für den geplanten Freiburger Stadtteil Dietenbach aus. „Für das Handwerk ist die Ausweitung des Wohnungsbaus von großer Bedeutung. Das gilt insbesondere für direkt am Wohnungsbau beteiligte Bau- und Ausbaugewerke.“ Die Realisierung des neuen Stadtteils garantiere in den nächsten 15 Jahren eine nachhaltige Auftragslage für das regionale Handwerk und sichere so Arbeitsplätze in der Region.

Foto: © Handwerkskammer Freiburg