»Bundesweit einmalig« – Bauverein und Kirche gewinnen Konzeptvergabe Bauen & Wohnen | 19.02.2025 | Lars Bargmann

Wichtiger Impuls für Gottenheim: Drei neue Gebäude mit vielfältiger Nutzung. Wichtiger Impuls für Gottenheim: Drei neue Gebäude mit vielfältiger Nutzung.

Es ist eine Pioniertat: Erstmals überhaupt kooperieren der Bauverein Breisgau (BVB) und die Pfarrpfründestiftung der Erzdiözese Freiburg und verantworten in Gottenheim den Bau von 37 Wohneinheiten, einem Kindergarten und einer Pflegewohngruppe. Zum Investitionsvolumen gibt es noch keine Angaben.

Der Gemeinderat war in seiner Sitzung im November der Empfehlung von Bürgermeister Christian Riesterer gefolgt und hatte die Grundstücke aufgrund des besten eingereichten Konzepts an die beiden Partner vergeben. Zu einem verträglichen Bodenpreis von 240 Euro pro Quadratmeter.

„Wir schaffen mit dem Projekt sehr wichtige Infrastruktur für die Gemeinde“, sagt BVB-Vorstand Jörg Straub, der das pragmatische Vorgehen in der Umlandgemeinde lobt. In Gottenheim gibt es kaum Wohnraum für Senioren, die deshalb in zumeist zu großen Häusern leben. An diese Gruppe ist das Bauvorhaben adressiert, aber auch an junge Familien und andere Haushalte mit kleinerem Geldbeutel. Die kommunale Wunschliste ist aus einem Bürgerprozess heraus entstanden.

Der Bauverein hat insgesamt 3200 Quadratmeter bekommen, die Stiftung rund 2000. Wie die Genossenschaft wird auch die Stiftung Bestandshalter bleiben und sich in das Gesamtkonzept einbringen. „In dieser Konstellation gibt es bisher bundesweit kein vergleichbares Projekt“, erzählt Straub. Und das könne es auch nur geben, wenn die Partner sich gegenseitig vertrauen. Dazu zählten auch das Rathaus und die ökumenische Sozialstation.

Die Gemeinde wird nach Fertigstellung – die Bagger rollen spätestens im Juni an – vom BVB gut 460 Quadratmeter für die ambulant betreute Pflegewohngemeinschaft über 25 Jahre anmieten. Das Rathaus hofft auf Fördermittel von rund 600.000 Euro, die dann zur Abfederung der Miete an die Bewohner weitergegeben werden sollen. Zudem mietet die Gemeinde 240 Quadratmeter für die Kleinkindbetreuung für mindestens 20 Jahre.

Die Miete in mehreren Wohnungen – es gibt neben der Pflege-WG sechs 2-Zimmer-Wohnungen, zehn mit drei Zimmern und zwei mit vier Zimmern – wird zudem durch die Erzdiözese mit 1,50 Euro pro Quadratmeter zehn Jahre lang gedrosselt. Alle drei Gebäude werden durch Wärmepumpen beheizt. Der Strom zum Betrieb kommt bestenfalls komplett von den Solaranlagen auf den Dächern.

Visualisierung: © Bauverein Breisgau