Energievolles Leuchtturmprojekt – Eichelbuck: Aus Müllberg wird Energieberg Bauen & Wohnen | 28.08.2019 | Liliane Herzberg

„Reduce, Reuse, Recycle“ – zitiert Oberbürgermeister Martin Horn den Sänger Jack Johnson, während er auf knapp 300.000 Tonnen Müll steht. Umweltfreundlichere Energie erzeugen – darum geht es bei der symbolischen Inbetriebnahme der Erweiterung des Solarkraftwerks Eichelbuck.

Seit 2011 steht auf der Deponie eine Photovoltaikanlage, deren Leistung von 2,6 Megawatt Peak rund 1000 Haushalte mit umweltfreundlicherer Energie versorgt. Nun haben das Freiburger Rathaus, die Badenova-Tochter Wärmeplus und die Abfallwirtschaft Freiburg für rund 400.000 Euro 1350 neue Solarmodule installiert und können 1200 Haushalte versorgen.

Die voraussichtlichen Erträge liegen jährlich bei etwa 33.000 Euro. „Das ist konkret in die Tat umgesetzte Nachhaltigkeit“, sagte Horn. Und ein weiterer Schritt, CO2 einzusparen, denn bis 2030 sollen in Freiburg die klimaschädlichen Gase um 60 Prozent reduziert werden, bis 2050 will Freiburg CO2-neutral sein. Bis dahin ist allerdings noch viel zu tun.

So erklärte ­Umweltbürgermeisterin Gerda Stuchlik, dass noch das Dreifache an Solarfläche gebaut werden muss, um das Ziel, zehn Prozent Sonnenstrom zu generieren, zu erreichen. Dazu müssten auch die privaten Dächer mit wirksamen Kampagnen aktiviert werden, denn effiziente Freiflächenanlagen sind in Freiburg kaum zu finden.

Der Müllberg Eichelbuck ist indes längst zum Energieberg mutiert. Schon seit 1991 wird das Deponiegas nutzbar gemacht und seit 2010 mit Biogas aus der Vergärungsanlage der Firma Remondis gemischt. Im Blockheizkraftwerk in Landwasser entsteht daraus Strom für rund 4900 Haushalte und Wärme für 1200 Wohnungen.

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