Kamenisch will mehr Kundennähe: S-Immo startet stark ins Jahr 2018 Bauen & Wohnen | 23.09.2018 | Lars Bargmann

Oliver Kamenisch ist guter Dinge: Der Geschäftsführer der Sparkassen-Immobiliengesellschaft liegt nach den ersten sechs Monaten „deutlich über dem Zielansatz.“ Grund sind zwei millionenschwere Immobilien die Südbadens größter Makler vermittelte.

Insgesamt waren es bis Ende Juni fast 90 Kauffälle. Gut läuft vor allem der Gebrauchtmarkt. Neues ist in Freiburg ja derzeit kaum zu haben. Möglichkeiten gibt es noch beim Projekt Living Art in Zähringen, wo noch 13 Wohnungen auf neue Eigentümer warten. Starken Aufwind gibt es im nördlichen Breisgau, etwa in Emmendingen, wo die S-Immo im vergangenen Jahr eine erste Kundenveranstaltung zum Thema Immobilienverkauf auf die Beine gestellt hatte.

Jüngster Spielort der Reihe war im Juni Kenzingen, wo Kamenisch und sein Team im fortgeschrittenen Projekt „Seeleben“ auch noch Attraktives im Portfolio haben. „Wir wollen noch mehr Kundennähe, auch lange vor etwaigen Verkaufsentscheidungen, und werden daher auch weiter Veranstaltungen mit immobilien-affinen Themen, etwa richtigen Bewertungen vor Ort machen“, sagt Kamenisch.

Zudem arbeite die S-Immo immer näher mit den Abteilungen Baufinanzierung oder Private-Banking innerhalb der Bank zusammen, um auch dort am Ball zu sein, wenn es um eine Geldanlage in Stein oder den Verkauf von Immobilien geht. Die Immobiliengesellschaft geht den Weg Richtung Zukunft weiter, macht Drohnenflüge um bereits gebaute oder auch nur geplante Gebäude, schafft virtuelle 360-Grad- und Home-Staging-Erlebnisse und hat ihre eigene Homepage gerade wieder modernisiert und aufgerüstet. Weitere nützliche Funktionen (etwa Online-Bewertungen, Checklisten und Immobilien-Tipps bei Erbschaften oder Scheidung) sind für den Herbst angekündigt.

„Wir erstellen aus Altbauten oder Sanierungsobjekten virtuelle Vorher-nachher-Bilder. Hierdurch können Interessenten sich einen ungefähren Eindruck verschaffen, wie die Immobilie nach erfolgter Renovierung aussehen könnte“, so Kamenisch. Je genauer Immobilien präsentiert werden, umso höher sei die Qualität der Besichtigungen und umso niedriger der Anteil, bei dem die Interessenten, Eigentümer und auch die Makler zusammenkommen, um dann festzustellen, dass es irgendein K.o.-Kriterium gibt.

Bei den Debatten um den neuen Freiburger Stadtteil Dietenbach versteht er nicht, wieso alle nur von bezahlbaren Mietwohnungen und teuren Neubauwohnungen sprechen: „Wenn sich Menschen dort etwas kaufen, dann machen sie an anderer Stelle in Freiburg Wohnraum frei, der sonst nicht frei wird. Auch das nimmt Druck vom Kessel.“

Und wenn in Freiburg öffentlich gefordert wird, dass bei der Bebauung des Quartiers Stühlinger-West „keine gewinnorientierten Bauunternehmen“ zum Zuge kommen sollten, versteht der Geschäftsführer nicht, wieso. Diese Firmen außen vor zu lassen, sei „sicher nicht richtig“. Denn auch die würden Gewerbesteuer bezahlen, Arbeitsplätze schaffen oder sichern. Die Bebauung könne auch nicht ohne Handwerksbetriebe erfolgen und diese seien auch gewinnorientiert. „Wo also soll hier eine korrekte Abgrenzung zwischen den Unternehmen stattfinden“, fragt Kamenisch.

Sinnvoll hingegen sei die Novelle, wonach seit dem 1. August Makler und Hausverwalter zu Fortbildungen verpflichtet werden. In seiner Gesellschaft sei das schon lange Usus, er weiß aber, dass sich auf dem Markt viele Teilnehmer tummeln, die fachlich nicht in der Bundesliga spielen. Wenn es aber um hohe Vermögenswerte gehe, sei es wichtig, von gut ausgebildeten Fachleuten beraten zu werden. 

Foto: © S-Immo