Qualitätssprung beim Branchenführer: Die 12. IMMO-Messe in Freiburg wartet mit Hochkarätigem auf Bauen & Wohnen | 06.02.2019 | Lars Bargmann

Die 12. IMMO–Messe in Freiburg bringt einen Qualitätssprung: Die führende Immobilienmesse in Baden-Württemberg hat ihr Portfolio durch den Fachkongress „1. Freiburger IMMO-Update“ nicht nur quantitativ erweitert. Die Vortragenden sind handverlesen: Nicht nur der Wirtschaftsweise Lars P. Feld, sondern auch der renommierte Finanzwissenschaftler Bernd Raffelhüschen sowie Marco Wölfle von der Deutschen Immobilien Akademie DIA sind bei der Premiere dabei.

Die Freiburger Immo ist das Marktthermometer der Branche. Bauträger – den größten Stand hat die Gisinger-Gruppe – zeigen ihre neuen Projekte und knüpfen Kontakte zu Eigentümern, Makler präsentieren sich neben Versicherern, Experten vieler Fachrichtungen neben Hausverwaltungen, Kaufinteressierte treffen auf Verkäufer. Auf der Agenda stehen zudem Vorträge zu Trendthemen wie Immobilien-Auktionen oder Leibrenten, Einbruchsschutz oder Pflegeimmobilien als Kapitalanlage. Wie im Vorjahr warten rund 50 Aussteller in der damit ausverkauften Halle 1 auf anvisierte 7000 Besucher. Über 80 Prozent der Aussteller sind Stammkunden.

„Die IMMO 2019 findet zu einem spannenden Zeitpunkt statt“, sagt Daniel Strowitzki, der Geschäftsführer der Freiburg Wirtschaft Touristik und Messe GmbH (FWTM), die die Messe veranstaltet. Der Bürgerentscheid über den neuen Stadtteil Dietenbach stehe an, und in der Stadt-politik setzte Oberbürgermeister Horn „neue Akzente in der Wohnungspolitik“. So treffe die Messe „mehr denn je den Nerv der Zeit“ in und um Freiburg für alle, die sich mit den Themen Bauen und Wohnen befassen.

Alles am Start: Die Besucher können sich die Modelle neuer Bauvorhaben anschauen, sich beraten lassen und finden auch viele gebrauchte Immobilien bei den Maklern.

Im hochkarätig besetzten Fachkongress Immo-Update wird Lars Feld über „Konsequenzen des Booms – zur aktuellen Lage der Immobilienwirtschaft“ sprechen. Bernd Raffelhüschen will aufzeigen, dass gemeinsam mit der Nachfrage nach Wohnimmobilien deren Preise auch in den nächsten Jahrzehnten steigen werden. Damit widerspricht der Forscher der weit verbreiteten These, wonach das Niedrigzinsumfeld eine Immobilienblase provoziere, die mittelfristig platze und langfristig in einen durch die demografische Entwicklung getriebenen Preisverfall münde. Tatsächlich sei an diesen „medial getriebenen Katastrophenbotschaften“ aus der statistischen Sicht nicht viel dran.

Auch nach Einschätzung von Wölfle wird der Bedarf nach Wohnraum in und um Freiburg künftig groß bleiben. Der wissenschaftliche Leiter des Center for Real Estate Studies an der Steinbeis-Hochschule Berlin rechnet so: 110.000 Wohnungen oder Einfamilienhäuser gibt es in Freiburg, die Freiburger Bevölkerung wächst jährlich um rund 2000 Bürger. Zusammen mit dem zunehmenden Flächenbedarf pro Person erwachse daraus ein Bedarf von 1000 Wohnungen im Jahr bis mindestens 2030. Wölfle rät daher weiter zum Erwerb von Eigentum: „Wohnraum war durch die auch langfristig sehr günstigen Zinsen noch nie so erschwinglich wie heute.” Der soziale Wohnungsbau werde dagegen „überschätzt” und bedeute langfristig eine „überproportionale Belastung“ der öffentlichen Haushalte.

„Schwarmstadt Freiburg – Wohnraum nur für Topverdiener?“ So lautet der Titel der abschließenden Podiumsdiskussion, mit der die Premiere ausklingen wird, an der sich Immobilienexperten aus Wirtschaft und Politik beteiligen – neben Freiburgs Oberbürgermeister Martin Horn und Baubürgermeister Martin Haag hat sich auch Ministerialdirektor Michael Kleiner aus dem baden-württembergischen Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Wohnungsbau angekündigt. Dabei sein wird auch die Geschäftsführerin des Immobilienverbands Deutschland IVD, Sun Jensch.

„Unser Kongress stellt Fragen und gibt Antworten“, so Strowitzki. „Unsere hochrangigen Experten zeigen neueste Entwicklungen und Trends auf und stellen sich den Fragen verschiedener Interessenslagen.“ Die demografische Entwicklung, das Divergieren des klassischen Familiengefüges und die veränderten Altersstrukturen in der Gesellschaft würden ein Umdenken in der Immobilienbranche erzwingen. Dabei wird der geplante neue Stadtteil Dietenbach eine tragende, wenn nicht die zentrale Rolle spielen.

Info

Karten für IMMO-Update am 8. Februar kosten 94 Euro und sind unter www.immo-messe.freiburg.de bestellbar. Die eigentliche Messe geht am 9. und 10. Februar über die Bühne. Der Eintritt ist kostenfrei.

Fotos: © FWTM/Salzer-Deckert