Frühlingsstimmung in Colmar: Von Ostermärkten bis Stadtführungen Freizeit in der Regio | 03.04.2022 | Lucile Gagnière

Osterdekorationen: Aufstell-Holzhuhn, Plastikeier und Plüschküken

Die ersten Sonnenstrahlen kitzeln die Nase? Dann bieten auf zwei Märkten in der historischen Altstadt Colmars 70 Aussteller Osterdekorationen, Geschenke oder elsässische Spezialitäten an. Bei einer Frühlingsstadtführung lässt sich die festlich geschmückte Stadt entdecken.

Die Glocken der Dominikanerkirche läuten, Hühner gackern, Passanten plaudern, und die Place des Dominicains im Herzen Colmars präsentiert sich mit festlichem Blumenschmuck. 30 bunte Hütten reihen sich aneinander, sie sind mit zarten Zeichnungen versehen: Iris, Vogel oder Rose lassen sich entdecken. Die Muster kommen aus dem Tapetenmuseum von Rixheim, in der Nähe von Mulhouse, berichtet Marianne Gnaedig, die die Frühlingsstadttour leitet. Wir sind mitten drin im Festival „Colmar feiert den Frühling“, auf einem der beiden Märkte, die in der historischen Altstadt aufgebaut sind. An den Ständen werden Osterschmuck und Geschenke angeboten, aber auch elsässische Spezialitäten. „Viele Produkte kommen aus der Region“, erklärt Gnaedig.

Der Platz bei der Dominikanerkirche mit Osterschmuck

Bunt und fröhlich: Ganz Colmar hat sich für den Frühling herausgeputzt – auch der Platz bei der Dominikanerkirche.

Grüngemüse und „Lamala“

Wir verlassen den Markt und schlendern weiter durch mittelalterliche Gassen, vorbei am Maison Pfister, dem berühmten Renaissance-Gebäude mit Turm, und werfen einen Blick aufs Geburtshaus des Bildhauers Auguste Bartholdi, dem Schöpfer der New Yorker Freiheitsstatue, das heute ein Museum beherbergt. Unterwegs erzählt Gnaedig von den Ostertraditionen in Elsass: Am Gründonnerstag wird gebetet und es gibt zu Mittag eine Suppe aus Grüngemüse. Es ist auch Zeit für den „Oschterputz“, damit nach dem Winter wieder Leben in das Haus hereinkommt. Am „vendredi saint“, dem Karfreitag, geht man zum Gottesdienst und fastet. Ab Ostersonntag gibt’s dann „Lamala“: Das süße elsässische Osterlamm lässt nicht nur Kinderherzen höherschlagen.

Musik klingt uns entgegen, als wir uns dem Koïfhus nähern, dem ältesten öffentlichen Gebäude der Stadt, dem ehemaligen Zollamt. Auf dem Vorplatz spielen Straßenmusiker. Im Haus selbst werden Kunstfreunde fündig. Hier verkaufen regionale Künstler während des Festivals ihre Werke. Hinter dem Koifhus, auf der Place de l’Ancienne Douane, wartet wieder ein kleines, beschauliches Hüttendorf, der zweite Frühlingsmarkt. Neben regionalen Produkten gibt es hier auch internationale Spezialitäten. Hasenfiguren, bemalte Eier, Schokoladen: Die Osterstimmung ist definitiv zu spüren.

Buntes Blumenbeet mit Hasen-Holzstecker

Nächste Etappe ist die Place du 2 Février. Während des Festivals findet sich hier ein „Bauernhof in der Stadt“, der die Jüngsten zum Spielen und Kuscheln mit Zwergziegen, Alpakas und Shetland Ponys einlädt. Die modernen Metallskulpturen hier erinnern laut Gnaedig an den alten Kreuzgang des Augustinerklosters, der sich einst hier befand. Die Frühlingsstadtführung endet, aber die Stadtführerin weist auf die Saint-Matthieu-Kirche am Platz. Dort finden abends ebenso wie im historischen Katharinensaal Konzerte statt. Auch das ist Teil von „Colmar feiert den Frühling“: Hochkarätige Musiker präsentieren Klassik, Jazz oder Weltmusik.

Wer am Ende dieser Frühlingsführung noch Zeit hat, streift durchs Gerberviertel und Klein-Venedig, die wohl bekanntesten Stadtteile Colmars, oder wandert einfach zurück, um ein frisches „Lamala“ zu erstehen.

INFO:
Colmar feiert den Frühling:
8. April bis 1. Mai

Ostermärkte:
Place des Dominicains und Place de l’Ancienne Douane, tägl. 10–19 Uhr

Frühlingstadtführungen:
10., 15., 18., 24., 27. April & 1. Mai, 10.30 Uhr (auf Französisch)
Info und Anmeldung unter
Tel.: +33(0)389206892
www.visit.alsace/de

Fotos: © Tourisme Colmar