IHK fordert Crash-Grundstück und droht mit Wegzug STADTGEPLAUDER | 21.02.2016

Die Industrie- und Handelskammer Südlicher Oberrhein (IHK) macht hinter den Kulissen ordentlich Druck aufs Rathaus: Entweder sie bekommt die Perspektive, sich in nächster Zeit auf das städtische Grundstück mit dem Szene-Club Crash zu erweitern. Oder sie wird sich nach anderen Perspektiven umsehen. Womöglich in Offenburg. Das wollte Vizepräsident Thomas Kaiser gegenüber der BZ indes „weder bestätigen noch dementieren“.

Ungleiche Kontrahenten? Im Gemeinderat gibt es kontroverse Meinungen zur Wichtigkeit von IHK und Crash.

Während andernorts angesichts der ungleichen Kontrahenten nur noch auf die Vollzugsmeldung gewartet würde, sieht das in Freiburg anders aus. Maßgeblich die Grünen arbeiten an einer interfraktionellen Mehrheit im Gemeinderat gegen die Verwaltungsspitze um den grünen Oberbürgermeister Dieter Salomon.

Die hatte einen Kompromissvorschlag erarbeitet, wonach die Kammer das Grundstück an der Schnewlinstraße kaufen, in zehn Jahren erweitern kann – und das Crash im Neubau in den 300 Quadratmeter kleinen Keller zieht. Für Grüne und Mitstreiter ist die Kammer aber offenbar nicht von vornherein wichtiger als das Crash, es wird an einem alternativen Konzept gearbeitet, an dem auch das Bürgerforum Sedanquartier, das Gründerzentrum im Grünhof, das Mietshäusersyndikat und die Nachbarn beteiligt werden sollen.

CDU-Fraktionschef Wendelin Graf von Kageneck wirft sich derweil für die IHK ins Zeug: „Es ist Aufgabe eines Oberzentrums, der IHK eine Entwicklungsperspektive in Freiburg zu bieten.“ Der IHK-Standort in Freiburg sei ein „großer Gewinn“, die IHK dürfe nicht aus Freiburg „verdrängt werden, indem man ihr die Weiterentwicklung verwehrt“. Der Gemeinderat wird sich voraussichtlich am 1. März mit dem Thema befassen. Eine volle Galerie ist sehr wahrscheinlich.

Text: bar / Foto: tln