„Schwalben über dem Fluss“ über politische Verhältnisse Kultur | 16.05.2018 | Erika Weisser

Vor 170 Jahren, am Osterwochenende vom 21. bis 24. April 1848, warteten republikanisch gesinnte Freiburger auf die Ankunft von Friedrich Hecker. Eine Woche zuvor hatte er zusammen mit Gustav Struve in Konstanz die Republik ausgerufen und das Volk zur bewaffneten Erhebung für Freiheit und Gleichheit aufgefordert.

Danach war er mit seinen Freischaren nach Freiburg und zur Landeshauptstadt Karlsruhe aufgebrochen. Die aufständischen Einwohner der Stadt Freiburg, die sich unter der Belagerung badischer Regierungstruppen für neutral erklärt hatte, wollen indessen nicht nur warten: An den Stadttoren werden Barrikaden errichtet, in so mancher Werkstätte werden Kugeln gegossen und Waffen geschmiedet.

Unter den Barrikadenbauern am Schwabentor ist die junge Arbeiterin Emma, die ein Jahr zuvor nach einer entbehrungsreichen Odyssee durch halb Deutschland in der Nähseidenfabrik des liberal-pietistischen Unternehmers Carl Mez endlich eine menschenwürdige Arbeitsstelle gefunden hatte. Und die bald mit den freiheitlich-republikanischen Lesezirkeln aus der Harmonie in Kontakt gekommen und von deren Ideen angesteckt worden war.

Um diese Emma rankt sich der spannende und gut recherchierte Roman über die politischen Verhältnisse, die damals zur Revolution geführt hatten.

Schwalben über dem Fluss
von Ulrike Halbe-Bauer
Verlag: Wellhöfer, 2017,
302 Seiten, Broschur
Preis: 14,95 Euro