Buch-Rezi: Ypsilons Rache – Kristian oder Kristina Kultur | 04.05.2021 | Erika Weisser

Buchcover: Ypsilons Rache

Kristian Starcks lange herbeigesehntes Sabbatjahr beginnt mit einer sehr bösen Überraschung: Sein Freund und Medizinerkollege eröffnet dem 55-Jährigen, dass das Ergebnis eines Prostata-Routinechecks Krebs lautet.

Kristian kann es nicht fassen. Nicht nur, weil dieser Befund die ihm noch verbleibende Lebenszeit ganz ungehörig verkürzen könnte. Sondern auch, weil er diesen womöglich kläglichen Lebensrest nun vielleicht doch anders gestalten muss als beabsichtigt: Nach jahrzehntelangem Zögern hatte er sich schließlich durchgerungen, sich als transidente Person zu outen. Er wollte während seiner Auszeit aus dem Doppelleben aussteigen und endlich die Kristina werden, als die er sich immer fühlte und die er immer sein wollte. Geschlechtsangleichende OP inklusive. Doch die ist laut Auskunft des Arztfreundes nach einer Prostatektomie eher schwierig.

Kris heult, fühlt sich noch verkehrter im falschen Körper, klagt bei der besten Freundin über die Strafe des „heiligen Sankt Ypsilon“, weil „ich ihm die Dankbarkeit fürs Geschlechtshormon verweigere“. Sie rät ihm zuerst zur Therapie und danach zur Selbstfindungstour. Er fährt gleich. Es wird eine regelrechte Achterbahnfahrt – mit vielen Begegnungen, schweren Abschieden, einer großen Liebe und einigen entscheidenden Einsichten.

Buchcover: Ypsilons Rache

Ypsilons Rache
von Lou Bihl
Verlag: Unken Verlag, 2020
287 Seiten, Hardcover
Preis: 22 Euro