CD-Tipp: „Crucchi Gang“ von Crucchi Gang Kultur | 28.11.2020 | Liliane Herzberg

Crucchi Gang

„Italien, Land der deutschen Sehnsucht. Wir lieben sie, sie lieben uns nicht. Wir hören ihre Popmusik, sie nicht die unsere“, stellten Sven Regener (Element of Crime) und Francesco Wilking (Die Höchste Eisenbahn) erstaunt fest und beschlossen, das zu ändern. Die Folge: Die Indie-Elite Deutschlands um Clueso, Faber oder Sophie Hunger singt jetzt auf Italienisch. Als Crucchi Gang feiern sie ihre Liebe zum Stiefelland. „Crucco“, das meint – nicht ganz spottfrei – „Brot“ oder auch „Deutscher“, „Crucci“ ist der Plural. Die zehn Songs auf der gleichnamigen Platte sind Cover eigener Stücke, übersetzt in die Sprache von Amore, Vino und Gelato.

Der Einstiegssong „Al mio locale“ der Band Von Wegen Lisbeth entpuppt sich als „Die Kneipe“. Fröhlich-schunkelnd stoßen Steiner und Madleina in „La dolce Vita“ an, Francoise Cactus von Stereo Total wagt sich als Einzige an ein Lied aus fremder Feder: „Da Da Da“ von Trio. Im Kontrast singt Faber das ruhig-traurige „Vieni qui“.

Reisen ist gerade nicht drin – aber mit „Crucchi Gang“ gelingt zumindest ein musikalischer Ausflug zu Sommer, Sonne, Sonnenschein. Die Lyrics sind nicht für jedermann, so heißt es mit dem Gesamtwerk luftig-leichtes Feeling zu tanken. Das ist den Künstlern klar gelungen. Eine Platte wie Eis essen an der Riviera.

Crucchi Gang

Crucchi Gang
Crucchi Gang
Indie / Pop

4 von 5 chilli-Schoten