CD-Rezi: „Wünsch mir Glück“ von Steiner & Madlaina Kultur | 05.04.2021 | Liliane Herzberg

Albumcover Wünsch mir Glück

Auf dem zweiten Studioalbum haben Steiner & Madlaina ihre eigene Stimme gefunden. Live sind die beiden Züricher Künstlerinnen energiegeladen und harmonisch. Diese Dynamik haben sie kurzerhand in das neue Album gepackt. Heraus kamen elf powervolle Tracks auf „Wünsch mir Glück“.

Der Indie-Folk-Pop ist nicht länger säuselnd. Stattdessen ist das neue Image des Duos ironisch und angriffslustig: „Zu faul für jegliche Debatten, bleib’ ich bei 40 Grad im Schatten / obwohl ich weiß, wenn wir alle Lust drauf hätten, könnten wir die Welt noch retten.“ Oder: „Damit unsere heile Welt noch eine Weile hält, halten wir uns raus / stellen uns nicht quer, denn unser Staat ist fair.“ Mit „Wenn ich ein Junge wäre (Ich will nicht lächeln)“ arbeiten sie plakativ das Image der Frau auf, in „Prost mein Schatz“ überwinden sie Trennungsschmerz. 

Die Pandemie scheint dem Duo gut bekommen zu sein. Die Musikerinnen sind erwachsener, reifer und mutiger geworden. Steiner & Madlaina nehmen die Hörer•innen mit in ihre Welt des Widerstands gegen Normen, veraltete Rollenbilder und gesellschaftliche Vorstellungen – statt mit wedelndem Zeigefinger setzen sie dabei auf eingängige und zweistimmige Songs. Gelungener Mix aus Ernsthaftigkeit und Augenzwinkerei.

Steiner & Madlaina
Wünsch mir Glück
Indie/Folk/Pop

4 von 5 chilli-Schoten