Der Sounddreck zum Popbeauftragten Kultur | 21.06.2017

Man kann es drehen und wenden wie man will: Pop ist mein Lieblingspalindrom. Popmusik ist mal so und mal so, aber ein Popbeauftragter ist eine Contradictio in adjecto oder einfach nur unnötig wie ein Kropf oder das neue Doppel­album von Helene Fischer.

Pop braucht keinen Beauftragten, ist kein Verwaltungsvorgang, keine Frage von Angebot und Nach­frage. Aber sollte der Gemeinderat in Freiburg nun unbedingt einen Popbeauftragten installieren wollen, dann kann dieses Amt ja wohl nur von der örtlichen Geschmackspolizei adäquat bekleidet werden – Ende der Durchsage.

Ein Geschmacksbeauftragter wäre da wohl viel dringlicher, denn hier liegt doch am meisten im Argen. Nicht nur in Freiburg, nein, keinesfalls, einen Bundesgeschmacksbeauftragten fordern wir schon lange und stünden auch für diesen Posten zur Verfügung. Über Geschmack lässt sich nicht streiten, entweder etwas ist gut oder eben schlecht, dazwischen gibt es nicht viel und so verhält es sich auch mit dem Popbeauftragten, ergo schlecht.

Wo kommen wir denn hin oder sind wir schon irgendwo, wo wir gar nicht hin wollten. Geschmacksverirrungen allerorten, gerade der Sommer bietet da allein optisch schon so einiges, ganz zu schweigen vom Klassiker „Sandale an weißer Socke mit Dreiviertelhosenbeilage“.

Zurück zum Pop. Wir beauftragen hiermit uns, die Geschmacks­polizei, den Popbeauftragten zu benennen, ihn auf Geist und Geschmack zu prüfen und bei Nicht­eignung auch sofort wieder vor die Tür zu setzen und den Scheiß dann selber zu machen. Punkt.

PoPulistisch, für Ihre Geschmackspolizei Freiburg,
Ralf Welteroth