Frühstück bei Kevin: Sophie Passmann über alte weiße Männer Kultur | 18.03.2019 | ewei

Nach Sophie Passmanns Definition ist ein alter weißer Mann jemand, der den Feminismus und den damit einhergehenden gesellschaftlichen Wandel, „für etwas Lächerliches hält“.

Einer, der sich weigert, diesen Wandel als „logische Konsequenz der aktuellen Ungerechtigkeit zwischen Mann und Frau“ zu akzeptieren – genauso wenig wie die Tatsache, dass seine „privilegierte Stellung in gesellschaftlichen Eliten“ nicht etwa seinem „Tollsein“ zu verdanken sei, sondern seinem Geschlecht und seiner Hautfarbe.

Um herauszufinden, welche Zeitgenossen in dieses Feindbild passen, traf sich die einstige Freiburger Poetry-Slammerin Sophie Passmann mit einer Reihe mehr oder minder bekannter Männer, die „kulturellen, politischen und finanziellen Einfluss ausüben“. Sie frühstückte mit dem Juso-Vorsitzenden Kevin Kühnert, aß Suppe mit dem früheren Bild-Chefredakteur Kai Dieckmann, trank „sehr viele Schorle“ mit Modeblogger Carl Jacob Haupt. Mit ihnen und vielen anderen – nicht nur alten – Männern unterhielt sie sich über Feminismus, Stillgruppen, durchsichtige Strumpfhosen, böse Witze und das Ende des Geschlechterkampfs.

Das Resultat dieser Plaudereien ist verblüffend und – typisch Passmann – ziemlich wortwitzig. 

Alte weiße Männer
von Sophie Passmann
Verlag: Kiepenheuer & Witsch, 2019
303 Seiten, Broschur
Preis: 12 Euro

Info: Live zu erleben am Dienstag, 2. April, 20 Uhr, im Vorderhaus.