Geschmackspolizei: Der SoundDreck…zum Kotzen Kultur | 24.11.2021 | Ralf Welteroth

Sounddreck

Die Freiburger Geschmackspolizei ermittelt schon seit 20 Jahren gegen Geschmacksverbrechen – nicht nur, aber vor allem in der Musik. Für die cultur.zeit verhaftet Ralf Welteroth fragwürdige Werke von Künstlern, die das geschmackliche Sicherheitsgefühl der Bevölkerung empfindlich beeinträchtigen.

„Ich kann gar nicht so viel essen, wie ich kotzen möchte.“ Wer hat das gleich noch mal gesagt? Dieter Bohlen, Karl Dall oder doch Christian Lindner? Nein, es war natürlich Kommissar Ballermann, der große alte Ermittler in Sachen Trink-, Sauf- und Kotz-Lied und zudem der Gottvater der Geschmackser- und -verbrechensbekämpfung.

Kein Widerspruch? Ich merke schon: Wir können Ihnen nach wie vor viel wenn nicht alles erzählen. „Saufen, Kotzen, Aspirin, mehr ist heute nicht mehr drin“ lautet unsingigerweise das Motto von Meiki Rakete, einem der neueren Vertreter der Mallorca-Connection.

Bis zum Erbrechen wurde unsererseits versucht, diese Branche auszutrocknen (ha!) – keine Chance. So viel Sangria kann man gar nicht vernichten, wie er in diesen Kreisen konsumiert und als schwallartige Entleerung des Magen- oder Speiseröhreninhaltes entgegen der natürlichen Richtung (retroperistaltisch) durch die Speiseröhre und den Mund zurückbefördert wird.

Wir übergeben uns gegenseitig diese Fälle seit Jahren immer wieder hin und her, ohne dass sich durchschlagende Erfolge in der Ermittlung und Ergreifung der Straftäter einstellen. „Komm schon, spuck’s aus“ ist eine Standardaufforderung in den vielen Verhören, die wir wieder und wieder zu führen haben. Das Ergebnis ist immer das Gleiche – zum Kotzen.

Bis zum Erbrechen grüßt
Ralf Welteroth für die Geschmackspolizei

Foto: © chilli