Platte des Monats: „The myth of the happily ever after“ Kultur | 20.11.2021 | Pascal Lienhard

Biffy Clyro gelten einigen als eine der großen Rockbands unserer Zeit. Das schottische Trio ist enorm wandlungsfähig und versteht es, große Melodien mit komplexem Songwriting zu verbinden. Zudem scheinen die Jungs vor Ideen überzusprudeln: Gerade einmal rund 14 Monate hat der Vorgänger auf dem Buckel und schon steht ein neues Werk in den Regalen.

Und das hat es in sich. Besonders abgefahren gerät „Unknown Male 01“. Zwei verschiedene Refrains, eingängige Ohrwurmparts, hier eine zurückgenommene Instrumentierung, dort harte Gitarren – die Band demonstriert in rund sechs Minuten eindrucksvoll, was in ihr steckt. Der Song gleicht einer Achterbahnfahrt ins Ungewisse.

Ähnlich „Holy Water“: Die Nummer tarnt sich als eine von der Akustikgitarre dominierte Ballade, bevor sie sich in eine andere Richtung entwickelt und am Ende ordentlich an Härte gewinnt. Doch auch ohne derart unkonventionelle Songstrukturen überzeugt die Formation. Songs wie das ordentlich rockende „A Hunger in your Haunt“ liefern ab, ohne altbekannt oder abgedroschen zu klingen.

Die experimentierfreudigen Biffy Clyro verlangen ihrer Hörerschaft so einiges ab – nicht zuletzt mit dem abgespacten „Slurpy Slurpy Sleep Sleep“. Die Fans werden es ihnen danken.

Biffy Clyro
The myth of the happily ever after
Alternative-Rock