Tief durchgeatmet: Album „breathe in“ von EMU Kultur | 19.06.2019 | Philip Thomas

Auch auf ihrer zweiten Platte breathe in setzt das Freiburger Indie-Rock-Trio EMU auf die bewährte Mischung aus Gesang, Gitarre, Bass und Schlagzeug. Damit machen die drei zwar nichts neu, aber handgemachte Musik.

Die elf Songs der Scheibe reichen von melancholisch bis sommerlich und von träge bis tanzbar. Direkt der zweite Track „Light It Up“ markiert einen Höhepunkt und erinnert mit einer Hand- voll karibischer Klänge angenehm an die Beach Fossils in ihren besten Tagen. Bevor sich der Hörer aber dran gewöhnt, biegt der Song plötzlich rockig ab und verführt zum Schwofen statt zum Chillen.

Damit breathe in vor lauter Sauerstoff nicht ins Hyperventilieren kommt, hält Frontmann Emanuel Hirt nach dem rockigen Start erst mal die Luft an und beschränkt sich auf den ruhigen „Liquid Lullaby“ und „Reed and Snow“ gekonnt aufs Hauchen und Säuseln. Danach nimmt die Scheibe schnell wieder Fahrt auf: „On the inside I’m untied, and I am glowing, heat it all all up“, schmettert Hirt auf „Heat“ ausgelassen über eingängige Riffs und kräftige Drums – Ohrwurmpotenzial. Leider kann nicht jedes Stück dieses hohe Niveau halten. Denn dort, wo die Produktion der Platte zu geschliffen ist, geht breathe in leider die Luft aus.

EMU
breathe in
Indie-Rock
4 von 5 chilli-Schoten