Von Tigern und Löwen: Nachhaltige Kindermode in Freiburg Neuigkeiten | 20.04.2019 | Tanja Senn

Klamotten in einem Schrank

Bequeme, langlebige Mode für die Kleinsten – und die ausschließlich in Bio-Qualität. Das hat sich Nora Kroninger mit ihrem Laden „Mrs Zickzack und Knuddelkinder“ auf die Fahnen geschrieben. Sie gibt Tipps, worauf Eltern beim Kauf von Kinderkleidung achten sollten.

Den Begriff Kindermode mag Nora Kroninger nicht. „Ich finde nicht, dass Kinderkleidung modisch sein muss“, sagt die zweifache Mutter. „Sie muss bunt, ansprechend und bequem sein – das ist Kindern viel wichtiger.“ In ihrem Laden im Freiburger Stadtteil Vauban verkauft Kroninger ausschließlich Kleidungsstücke, die sowohl bequem als auch langlebig sind. So gibt es statt einengender Jeans mit Knöpfen etwa Pumphosen mit dehnbarem Bund. Sie können umgeschlagen werden und wachsen so einfach mit. Eine Besonderheit von Kroningers Laden ist außerdem, dass alle Produkte biologisch sind.

Dass die Qualität passt, testet die 39-Jährige im Langzeitversuch an ihren eigenen Kindern. Klamotten, die die beiden über Jahre hinweg tragen und die danach immer noch gut aussehen, dürfen im Sortiment bleiben. „Auch bei Bio gibt es sehr unterschiedliche Qualitäten“, weiß die Händlerin, „manchmal falle ich da auch noch auf die Nase.“ So habe sie kürzlich etwa Kleidung bestellt, die eigentlich in einem Familienbetrieb in Portugal gefertigt werden sollte. Geliefert wurde hingegen Massenware aus China. Kroninger bietet daher bevorzugt Ware von kleinen Labels an, die ihre Produzenten meist persönlich vor Ort überprüfen.

Seit 2013 verkauft Kroninger unter dem Namen „Knuddelkinder“ in Freiburg Hosen, Jacken, Mützen, Schlafanzüge und vieles weitere. Was mit einem Stand auf dem Bauernmarkt in der Vauban begonnen hat, entwickelte sich 2017 zum Ladengeschäft „Mrs Zickzack & Knuddelkinder“ weiter. Hier gibt es nicht nur Kroningers Biomode, Dorothea Braschoß verkauft hier auch Bio-Stoffe und gibt Nähkurse.

Denn: Für den schmalen Geldbeutel sind Kleider aus unbedenklichen Stoffen natürlich eine schöne Alternative. Ebenso wie Kleidung aus dem Second-Hand-Laden, die nach Einschätzung von Kroninger gerade „boomt“ – und eine gute Alternative zur Bio-Mode sei: „Wenn ein Kleidungsstück zehnmal gewaschen ist, sind ja auch alle bedenklichen Stoffe draußen.“

Gerade für ältere Kinder sei es manchmal schwierig, stylische Klamotten in Bioqualität zu finden. „Mädchen wollen dann auch mal eine Jacke mit Glitzer oder ein Paillettenshirt, Jungs möchten die Adidashose für den Sport“, weiß die Mutter von zwei acht- und zehnjährigen Jungen. Vor allem bei Babymode würden jedoch immer mehr Eltern auf Bio setzen. Wichtig sei dabei, sich nicht von den unterschiedlichen Siegeln verwirren zu lassen, rät Kroninger. So gibt etwa das Label Ökotex 100 nur Auskunft darüber, dass die Textilien wenige Schadstoffe enthalten. Ein Bio-Label ist es nicht. Über die Produktionsbedingungen vor Ort geben solche Siegel daher keine Auskunft.

Zu den Bestsellern der Knuddelkinder gehören die Sonnenhüte der Marke Pickapooh, die es in verschiedenen UV-Schutz-Graden gibt. Im Winter sei hingegen die Wolle-Seide-Unterwäsche am beliebtesten. Auch von den Motiven her unterscheiden sich die Winter- und Sommertrends, weiß Kroninger. Was immer geht: Kleidung mit Tiermotiven. Während vor zwei, drei Jahren noch überall Füchse zu sehen waren, waren es diesen Winter Wölfe und Waschbären. Im Sommer wird es hingegen tropischer: Dann werden T-Shirts, Schlafanzüge oder Kleider von wilden Tigern und Löwen bevölkert.

Foto: © Knuddelkinder