Filmtipp: „Nach dem Urteil“ über ein Leben in der Angstspirale 4Film | 22.08.2018 | Erika Weisser

„Nach dem Urteil“ ist ein intensives Familiendrama. Es startet, da wo eine Geschichte aufhört: im Gerichtsaal. Der Film startet am 23. August im Kino. Der französische Film von Xavier Legrande lässt seine Zuchauer teilhaben an einem Leben in der Angsspirale.

Miriam ist entsetzt, als ihre Anwältin sie über die Entscheidung des Familiengerichts unterrichtet: Es hat ihrem geschiedenen Mann Antoine außer dem gemeinsamen Sorgerecht für den 11-jährigen Sohn Julien auch das Recht zugesprochen, regelmäßig Wochenenden mit ihm zu verbringen. Sie – und auch Julien selbst – hatten diese Treffen abgelehnt, aus Angst vor der zu erwartenden Gewalttätigkeit Antoines.

Bald stellt sich heraus, dass sie recht hatten: Antoine nutzt den gerichtlich verordneten Kontakt zu seinem Sohn lediglich zu dem Versuch, Miriam wieder unter seine Kontrolle zu bringen. Mit verbaler Gewalt und emotionaler Erpressung setzt er den verängstigten Jungen unter Druck, versucht herauszufinden, wo er, die Mutter und die 18-jährige Schwester jetzt wohnen. Aus Angst vor Stalking und Schlimmerem hatte Miriam ihm ihre neue Adresse nämlich verheimlicht.

Zu Recht, wie die letzten Filmminuten zeigen, in denen die Angst auch für die Zuschauer unerträglich wird.

Der Film

Frankreich 2017
Regie: Xavier Legrande
Mit: Denis Ménochet, Léa Drucker u.a.
Verleih: Weltkino
Laufzeit: 93 Minuten
Start: 23. August 2018

Foto: © Weltkino