Kino-Rezi: Andrea lässt sich scheiden: Schuld ohne Sühne Filmtipp | 01.04.2024 | Erika Weisser

Andrea lässt sich scheiden

Polizistin Andrea hat die niederösterreichische Provinz satt. Und ihren Mann. Und während die künftige St. Pöltener Kriminalinspektorin auf ihrem Heimatrevier sowohl Abschied als auch ihre kurz bevorstehende Scheidung feiert, sucht ihr baldiger Ex-Gatte Andi einsamen Trost im Schnaps. Kurz darauf läuft er ihr noch einmal über den Weg: Völlig betrunken torkelt er vor ihr nicht mehr zu bremsendes Auto und ist sofort tot.

In ihrem Schreck begeht Andrea Fahrerflucht, besinnt sich jedoch alsbald und kehrt zum Ort des Geschehens zurück. Dort hadert indessen ein Unbekannter mit dem Schicksal, einen Menschen überfahren zu haben: Völlig untröstlich hockt der Religionslehrer und trockene Alkoholiker Franz an der Unfallstelle und ist von seiner schweren Schuld überzeugt. Schließlich greift er wieder zur Flasche. Und während er zielsicher seinem Untergang entgegentaumelt, bemüht sich Andrea, ihre Spuren zu verwischen. Höchst schrulliges Kino von Josef Hader.

Andrea lässt sich scheiden
Österreich 2024
Regie: Josef Hader
Mit: Birgit Minichmayr, Josef Hader u.a.
Verleih: Majestic
Laufzeit: 93 Minuten
Start: 4. April 2024