Rock’n’Roll-Märchen: Romandebüt von Cornelius Zimmermann Kultur | 28.10.2018 | Marion Klötzer

Tage vor dem 237. Rocking The Forest Band Contest stehen die legendären Müützel Monotones vor dem Aus: Iggy, der Wolfmorf, ist von seiner eigenen Band zum Teufel gejagt worden.

Ein doppelter Verrat, da Hirschkäfer Bapf, der Wilde Weberknecht Johnny-Bo und die Mondwespe Sichssss-P schon heimlich die Freaky Coconuts gegründet haben. Jetzt kann nur noch Produzent Blubb die Pfütze helfen, der irgendwo am Ufer des Wogenden Pilzmeeres haust.

Was Iggy auf seiner Odyssee quer durch den Müützelwald erlebt, ist ein durchgeknalltes und fabulierlustiges Roadmovie mit frechen Glockenbolden, musizierenden Quacksilberquallen, Eumelschnecken, Kleisterlingen, Muchtenknilchen und Cemeisen, von den fiesen, doofen Libellenpoppern ganz abgesehen. Zu allem Überfluss verknallt sich Iggy noch unsterblich in Leadsängerin Lila, wenig später wird Blubb entführt …

„Ein Rock’n’Roll-Märchen“ nennt der 1978 in Waldkirch geborene Cornelius Zimmermann sein Romandebüt und quatscht als Autor immer wieder launig dazwischen. Geschrieben hat er eine freche Fantasy- und Musikszenen-Parodie um einen raubeinigen Metal-Helden samt Suff und wilden Sessions, deren Plot zwar etwas absehbar ist, dank sprachlicher Rotzigkeit und überbordender Detaillust aber bestens unterhält.

Rocking The Forest – Ein Müützelwald-Roman
von Cornelius Zimmermann
Verlag: Fischer Tor, 2018
368 Seiten, Taschenbuch
Preis: 9,99 Euro