Mit allen Sinnen: „Rosa“ als Buch-Tipp Kultur | 15.11.2018 | ewei

„Ich war, ich bin, ich werde sein“ sind die letzten Worte, die Rosa Luxemburg vor ihrem gewaltsamen Tod am 15. Januar 1919 niederschrieb.

Damit meinte die Revolutionärin, die schon vor Ausbruch des Ersten Weltkriegs – auch in Freiburg – ihre Stimme gegen den Imperialismus und für den Frieden erhoben hatte, nicht sich selbst: Sie sprach von der Revolution, die vor genau 100 Jahren zwar jenen Krieg beendete, die danach jedoch niedergeschlagen wurde. Und die sich dennoch „morgen schon rasselnd wieder in die Höh richten“ ­würde.

Diese Worte, die am Ende eines später in der „Roten Fahne“ veröffentlichten Artikels stehen, schließen auch die Graphic Novel ab, mit der die kanadische Künstlerin Katie Evans das Leben und den Tod dieser wissbegierigen, mutigen und wohl auch sehr mitreißenden Frau dokumentiert. Und ihre Lieben: Evans zeichnet Luxemburg nämlich nicht als unfehlbare Säulenheilige, sondern vielmehr als einen suchenden, empfindsamen Menschen. Als eine emotionale und sinnliche Frau mit wechselnden sexuellen Beziehungen, die nicht immer glücklich verliefen.

Die vielen bestens recherchierten Originalzitate und das ausführlich erläuterte Quellenverzeichnis ermöglichen überdies ein gutes Verständnis von Rosa Luxemburgs politischem Denken und Handeln. 

Rosa
vonKate Evans
Verlag: Dietz Berlin, 2018
228 Seiten, Broschur
Preis: 20 Euro