Kontakthof der Kleinkunstszene: Die 31. IKF ist die Premiere für Susanne Göhner Kultur | 17.01.2019 | Lars Bargmann

Vorhang auf für die 31. Internationale Kulturbörse Freiburg (IKF) heißt es am 20. Januar, wenn die bedeutendste Kleinkunstmesse in Deutschland, der Schweiz und Österreich mit der traditionellen Opening-­Gala ihre Pforten öffnet. Es ist die erste, die Susanne Göhner verantwortet, die den Job vom langjährigen Mister Kulturbörse Holger Thiemann geerbt hat.

„So vielseitig wie die IKF ist nichts im deutschsprachigen Raum“, sagt die neue IKF-Chefin. Bei Göhners Premiere reisen 473 Künstler aus 36 Ländern an, 400 – teils zum Inventar zählende, teils neue – Aussteller aus 13 Nationen; 200 Liveauftritte auf fünf Bühnen gibt es fürs internationale Fachpublikum, fünf für jedermann (siehe Infobox). Es gibt Varieté und Straßentheater, Zirkus und Poetry-Slam, Comedy und Kabarett, Musik und Mimik, Artistik und Figurentheater, die drei Wettbewerbe (Darstellende Kunst, Musik und Straßentheater) um die Freiburger Leiter – und das kleinste Konzerthaus der Welt.

Darfs ein bisschen bunter sein: Marana-Performance, umrahmt von Piegon on Piano und der Formation URHU.

Die IKF ist so etwas wie der Kontakthof der Szene: Hier finden Künstler Agenturen, Agenturen Veranstalter, Locations und Festivalmacher neue Typen, alte ­Hasen mit neuen Programmen und innovative Formate für ihre Bühnen. Zum Opening entern die vier Akkordeonisten von Danças Ocultas, Martin Frank, Shootingstar der bayerischen Kabarett­szene, die Luftkünstlerin llona Jäntti, die Poetry-Slammer Fatima Moumouni & Laurin Buser und der neuseeländische Slapsticker Trygve Wakenshaw die Bühne, auf der Timo Wopp pointiert und temporeich durchs Programm führt.

Susanne Göhner

Das Finale am 23. Januar ist dem Varieté vorbehalten: Acht internationale Solisten und Duos mit ungewöhnlichen, atemberaubenden Nummern entführen in eine Welt fernab des Alltags. Göhner will nicht gern verraten, was ihre persönlichen Highlights sind, aber Danças Ocultas zählen dazu, Ilona Jäntti, die Clownin Cris-is, Fabuloka – pardon, jetzt habe sie doch schon zu viel erzählt. Man merkt ihr an, dass sie sich selber schon auf die geballte Ladung freut, die den Besuchern Augen und Ohren verzaubern wird.

Die IKF ist wie ein Fenster, in dem sich die aktuellen kulturellen Strömungen in der großen Kleinkunst in Europa spiegeln. Oder zumindest die, die sich in diesem Fenster zeigen wollen, sich beworben haben und von den drei Fachjurys ausgewählt wurden. Und wenn am späten Abend der letzte Vorhang fällt, dann wird sich Göhner mit ihrer kleinen Crew schon an die Planung für die Nummer 32 machen. Denn ein Jahr lang, so lange dauern die Vorbereitungen für die Börse. Bis der Vorhang wieder aufgeht. 

Info

Open House
Sonntag, 20. Januar 2019, 20 Uhr: Eröffnungsgala im Theatersaal 1, Tickets ab 24/19 Euro
Montag, 21. Januar 2019, 20.30 Uhr: OZMA-Filmkonzert, Theatersaal 1, Tickets ab 15/13 Euro
Dienstag, 22. Januar 2019, 20 Uhr: Poetry Slam, Theatersaal 3, Tickets ab 14/12 Euro
Dienstag, 22. Januar 2019, 20 Uhr: Vocal Night, Music Hall, Tickets ab 20/16 Euro
Mittwoch, 23. Januar 2019, 20 Uhr: Varieté-Abend im Theatersaal 2, Tickets ab 24/21
Tickets: www.reservix.de

www.kulturboerse.de

Fotos: © Lieven Dirkx, André Wirsing, Haus am Gern, Ellen Schmaus