Alltägliche Horroszenarien: Alles was ich dir geben will Kultur | 01.06.2019 | Dominik Bloedner

Cover Alles was ich dir geben will

Ein spannender Plot, uralte Klöster und Herrensitze, eine wunderschön beschriebene Landschaft und natürlich eine gehörige Portion Leidenschaft – das sind die notwendigen Zutaten für einen Bestseller.

Doch wie in der Küche gilt auch in der Literatur: Man muss diese gekonnt arrangieren, sonst wird das Ergebnis fad. Dolores Redondo, laut Verlagsangaben derzeit meistgelesene Autorin Spaniens, ist dies mit ihrem soeben erschienenen Roman „Alles was ich Dir geben will“ recht gut gelungen. Es geht um Mord, Missbrauch, Drogensucht und Abgründe – und es ist gut erzählt: Das Klingeln reißt den Erfolgsschriftsteller Manuel Ortigosa in Madrid von seinem Schreibtisch weg. Es ist die Polizei. Die traurige Nachricht: Sein Mann ist bei einem Autounfall in Galicien tödlich verunglückt. Aber sollte Álvaro denn nicht geschäftlich in Barcelona sein, am anderen Ende des Landes? Manuel bricht auf in den Nordwesten Spaniens und taucht in das frühere, das andere, das bislang vor ihm geheim gehaltene Leben seines geliebten Mannes ein.

Zusammen mit einem eigensinnigen, schwulenfeindlichen Ex-Polizisten und dem Jugendfreund Álvaros, einem Priester, kommt er einem grausamen Geheimnis auf die Spur. Álvaros Familie, eine der angesehensten in Galicien, ist mehr auf ihren guten Ruf bedacht als das Leben ihrer Mitglieder.

Cover Was ich dir geben willvon Dolores Redondo
Übersetzung:
Lisa Grüneisen
Verlag:
btb, 2019
608 Seiten,
gebunden
Preis: 22 Euro