Soul und Sinn: Mikroplastik von Bradin Kultur | 05.09.2019 | Till Neumann

Bradin Mikroplastik Band

Entspannte Beats, sozialkritische Texte, lässige Stimmung. Mit seinem ersten Tape kommt der Rapper und Produzent Bradin aus Freiburg um die Ecke. Fünf Tracks hat er auf „Mikroplastik“ gepackt. Es geht um den Klimawandel, um Schulerlebnisse und eine verflogene Liebe im „Sommercamp“.

Auffallend oldschoolig für einen jungen HipHop-Künstler kommt der Sound daher. Im Intro knistert eine Schallplatte. Die Beats sind mit Gitarre, Klavier und Trompete gespickt. Auch ein bisschen Autotune ist zu entdecken.

Bradin variiert fleißig Tempo und Themen. Mal schlängelt er sich im Stop-and-Go-Modus in „Komm mal wieder runter“ über einen minimalistischen Beat. Dann wird’s in „Sommercamp“ laidback mit Lagerfeuer-gitarre. Das Interlude „Insel im Meer“ ist eine düstere Reise auf eine apokalyptische Müllinsel, die nur eine Flaschenpost retten kann. 

Seinen Geschichten hört man zu. Auch wenn nicht jedes Wort zu verstehen ist. Das Talent für Songwriting und Stimmeinsatz ist da. Und für HipHop-Fans der alten Schule gibt’s soulige Beats und Texte, die Sinn ergeben.

Ganz rund klingt das noch nicht an allen Ecken. Aber genau das ist der Charme eines Debüts. Wenn Bradin auf fünf Songs aus der eigenen Feder schon so klingt wie hier, ist da sicher noch mehr zu erwarten.

Bradin Mikroplastik Cover

Bradin
Mikroplastik
Deutschrap
2 von 5 chilli-Schoten

Im Netz: Bradin