Musik-Tipp: „Space Driver“ von Boris Brechja Kultur | 09.03.2020 | Philip Thomas

Msik Cover Person im Auto

Techno ist keine Musikrichtung wie jede andere. Botschaften oder tiefgründige Bedeutungen? Was zählt, ist der Bass. Und der knallt auch auf Space Driver, dem fünften Studioalbum von Boris Brechja.

Der deutsche DJ ist kein Geheimtipp mehr: Ausgestattet mit Gespür für Melodie und Tempo sowie seiner Harlekin-Maske versetzt der 38-Jährige auch die Massen im Elektro-Mekka Tomorrowland in Ekstase. Zwar brauchen einige neue Tracks wie „Kittys Journey“ ein paar Minuten, um die Krallen auszufahren, allerdings flirren alle zwölf Songs jenseits der 125-
Beats-per-Minute-Marke und bringen Köpfe zum Nicken und Beine zum Tanzen. Wer dabei Zeit findet, über unangenehm hashtagtaugliche Titel wie „Lieblingsmensch“ oder „Never Look Back“ zu sinnieren: selber Schuld. Wie sollen die Stücke denn heißen? „Utz Utz“? „Bum Bum“? Auch eingestreute Vocals à la „Can You Hear Me?“ oder „I Take It Smart“ sind bloß Platzhalter in raumgreifenden Songs.

Space Driver ist ein wilder Ritt zum Mond und zurück. Eingängig und mit genug Kickdrums als Sicherheitsgurt für jene, die auch mal im Freiburger Räng Teng Teng zum Pulp-Fiction–Soundtrack und „Are You Gonna Be My Girl“ abschwofen, aber nuanciert und laut genug für alle Astronauten im Hans-Bunte.

Musikcover

Boris Brechja
Space Driver
Dance / Minimal
5 von 5 chilli-Schoten