CD-Rezi: „Danzn“ von LaBrassBanda Kultur | 17.09.2020 | Liliane Herzberg

La Brass Banda

Jubelnde Menschen wirbeln herum, die Musiker sprühen vor Energie. Barfuß, in bayrischen Lederhosn – wer „danzn“ mag, kommt auf seine Kosten, der Muskelkater am nächsten Tag ist obligatorisch.

Lange haben sie die bayrischen Landesgrenzen hinter sich gelassen und die Welt erobert, als „Tanz-Band“ sind sie bekannt: LaBrassBanda. Worüber sie singen, ist dabei oft gar nicht so wichtig. Aber freilich haben die Texte Hand und Fuß, etwa in „Discobauer“: „Wir scheißen auf zu viel Chemie und feiern die Bio-Anarchie, drum fressen wir statt einem Avocado-Brot lieber Omas Krautsalat.“ Gesellschaftskritisch geht’s auch in „Bach“ zu: „Die Nachrichten machen mich krank, ich verlier’ meinen Verstand.“

LaBrassBanda stehen für handgemachte Party – und bleiben sich auch auf ihrem fünften Studioalbum treu. Ohne viel Wirbel geleiten sie durch Musikstile, mal rein instrumental auf „Tecno III“, im Seventies Soul- und Disco-Style auf „Gipshaxn“ (eingegipstes Bein) oder als Reggaeband in „DeOideMo“. Für gute Laune allemal gemacht, muss der Dialekt und die rotzig-freche Art der Jungs aus Oberbayern doch gemocht werden. Wer nicht danzn mog, sondern Freund der kultivierten, gepflegten Musik ist, ist hier falsch. Denn LaBrassBanda „Spia as Leben, schee.“

La Brass Banda cover

LaBrassBanda
Danzn
Pop / Reggae / Techno
4 von 5 chilli-Schoten