CD-Rezi: „Vollmond“ von Kontra K Kultur | 29.10.2020 | Phillip Thomas

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Kontra K ist zurück. Der erfolgsverwöhnte Rapper wirft mit „Vollmond“ sein nunmehr neuntes Studioalbum auf den Markt. Hart arbeiten, loyal sein, Schmerz aushalten. Das predigt der Berliner seinen Jüngern auch im Corona-Jahr. Die Durchhalteparolen mag so mancher auf der Tretmühle gut gebrauchen, bloß kommen die Texte auch dieses Jahr nicht über den Gehalt von austauschbaren Instagram-Weisheiten hinaus. Der 33-Jährige gibt sich unbeirrt: „Alle quatschen, quatschen, quatschen mir zu viel, aber machen leider nie.“

Auch die Beats sind mit knalligen Synthis und hohen Kicks an vielen Stellen formelhaft und austauschbar, dafür aber absolut massentauglich. Die 20 Texte des Doppelalbums sind entsprechend kinderzimmerfreundlich und kommen ohne Koks und Nutten, dafür aber mit jeder Menge Brüdern daher, Bruder.

Auf der Scheibe tummeln sich auch Capital Bra, Ufo361 und AK Ausserkontrolle. Denn umtriebig ist er ja. Und mit schickem Sixpack und Veröffentlichungen am Fließband ist das propagierte Arbeitsethos immerhin authentisch. Das reicht leider nicht: „Zu viele schreiben Hits, aber ohne was zu sagen.“ Trotz Mondlicht schrammt der Rapper an der eigenen Erleuchtung unironisch vorbei und tappt inhaltlich weiter im Dunkeln.

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Kontra K
Vollmond
Rap
2 von 5 chilli-Schoten