Sounddreck … zu Pest, Rest und Fest Kultur | 27.12.2020 | Ralf Welteroth

Sounddreck

Die Freiburger Geschmackspolizei ermittelt schon seit 20 Jahren gegen Geschmacksverbrechen – nicht nur, aber vor allem in der Musik. Für die cultur.zeit verhaftet Ralf Welteroth fragwürdige Werke von Künstlern, die das geschmackliche Sicherheitsgefühl der Bevölkerung empfindlich beeinträchtigen.

Wir als Polizeibehörde sind natürlich selbstverständlich auch Teil der großen Verschwörungsverschwurbelungspraxis, von Bill Gates ferngesteuerte Robocops, die sich vom Blut abgehalfterter Schlagerstars und Interpreten volkstümlicher Musik ernähren. Reingefallen. Sind wir nicht. Was so anglinarzisstisch „Cancel culture“ genannt wird und als Erfindung linksvermainstreamter Meinungs-haute-volée verkauft wird, gibt’s bei uns tatsächlich: Was scheiße ist, muss in die Tonne geklopft werden. Wer den Bock zum Gärtner macht und in Geschichte nicht aufgepasst hat, muss nachsitzen – in welcher JVA auch immer.

Eilmeldung: Die 7-Tage-Inzidenz der ARD wird in absehbarer Zeit leider nicht unter einen Wert von 50 Nuhr fallen – wir bleiben dran.

Hier spricht übrigens die echte Polizei und nicht die, die im Netz Fotos von zu Hakenkreuzen zusammengestellten Bierbänken postet – zu wahr, um es zu erfinden. Drei Dinge braucht´s eigentlich nur, mit denen man präventiv vieles erreichen kann: Bildung, Bildung und, genau, Bildung. Zu Weihnachten gilt aber generell: Finger weg von Einstiegsdrogen à la Driving home for last white christmas bells und Feliz Navidad in der Kirmes-Techno-Version.

In diesem Sinne, Halleluja, Ralf Welteroth

 

Foto: © chilli