Verantwortung bekommen, Zukunft gefunden: FSJ bei der Caritas in Baden FSJ & Praktika | 10.07.2022 | Philip Thomas

Lucy Buselmeier in ihrem Büro Koordiniert das nächste Projekt: Lucy Buselmeier in ihrem Büro an der Freiburger Okenstraße.

Jährlich leisten rund 100.000 Menschen in Deutschland einen Freiwilligendienst. Lucy Buselmeier hat sich für ein Freiwilliges Soziales Jahr bei der Caritas in Freiburg entschieden. Seit September 2021 hilft die 18-Jährige nicht nur Mensch und Natur – dank der abwechslungsreichen Arbeit hat sie außerdem herausgefunden, welcher Beruf zu ihr passt.

„Nach meinem Abitur wollte ich mich nicht sofort auf einen Job festlegen“, berichtet Lucy Buselmeier im Erzbischöflichen Seelsorgeamt an der Freiburger Okenstraße. Nach ihrem Schulabschluss entschied sich die 18-Jährige daher für ein Freiwilliges Soziales Jahr (FSJ) bei der Caritas. Seit September leistet sie rund 40 Stunden pro Woche in der Jugendpastorale der Erzdiözese Freiburg. „Hier kann ich mit Menschen arbeiten, das liegt mir“, so Buselmeier. 

Ihre Arbeit sei vielfältig, kein Tag wie der andere: Mal organisiert die Freiwillige Gruppenabende, mal ein Fastenbrechen, mal geht sie für Bildungsarbeit an Schulen. „Jeder Tag ist anders“, kommentiert Buselmeier. 

Vor allem politische Themen liegen ihr am Herzen. Unter dem Motto „Love is no Sin“ oder „Segen für alle“ setzt sich Buselmeier als Teil des Bunds der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ) für queere Menschen und die gleichgeschlechtliche Ehe ein – und stößt in der Kirche eine Debatte an: Aus der Frage, ob Sprache in Gottesdiensten gegendert werden solle, entstand um den Valentinstag eine lebhafte Diskussion: „Es war ein tolles Gefühl, trotz Gegenwind für meine Meinung einzustehen und später auch den Rücken gestärkt zu bekommen.“ 

Auch für die Umwelt macht sich Buselmeier im FSJ stark. Für Schulklassen organisiert sie Workshops zum Thema nachhaltige Entwicklung, sensibilisiert für einen bewussten Umgang mit der Umwelt, indem sie etwa Co2-Fußabdrücke erstellt. Zu Hause nimmt sie ihr eigenes Badezimmer genauer unter die Lupe: „Für eine Kampagne habe ich mir überlegt, wie man weniger Plastik verbraucht und Müll vermeidet.“ 

Die Organisation dieser Projekte stemmt Buselmeier nicht allein. Sämtliche Aktionen werden mit weiteren Freiwilligen, Bildungsreferent·innen und Sekretär·innen koordiniert. Die Stimmung im elfköpfigen Team sei herzlich: „Wir sind wie eine kleine Familie“. Jeder bekomme so viel Verantwortung wie er oder sie möchte.

Auch andere Freiwilligen-Angebote von sechs bis 18 Monaten stehen bei der Caritas zur Wahl, etwa die Arbeit mit alten und kranken oder behinderten sowie psychisch kranken Menschen. „In jedem dieser Bereiche können junge Menschen Verantwortung und Eigeninitiative übernehmen und letztlich Orientierung finden“, sagt Bildungsreferentin Saskia Fürderer vom Caritasverband für die Erzdiözese Freiburg. Neben dem Gefühl, Gutes zu tun, gibt es außerdem ein monatliches Taschengeld von 400 Euro.

Im August endet Buselmeiers Freiwilliges Jahr bei der Caritas. „Ich habe viel gelernt, habe nun mehr Struktur in meinem Tagesablauf. In der Schule war ich noch etwas verpeilt“, lacht sie. Neben neuen Eindrücken hat sie sich in dieser Zeit auch für die Zukunft orientiert. „Ich habe mich an der Katholischen Hochschule auf Soziale Arbeit beworben“, sagt Buselmeier, die in der Jugendarbeit bleiben möchte. Und wer weiß: „Vielleicht bin ich irgendwann wieder hier.“

 

Info
www.freiwilligendienste-caritas.de
Start ist jederzeit – und nicht nur für junge Menschen – möglich:
Im Freiwilligendienst 27plus können sich auch Frauen und Männer ab 27 Jahren engagieren.

Saskia Fürderer im Maisfeld

Hilft den Helfenden: Saskia Fürderer – Caritasverband für die Erzdiözese Freiburg

Fotos: © pt, privat