Die Tage vor der Entscheidung: Zum Kinostart von „Churchill“ 3 x 2 Freikarten zu gewinnen Kinonews | 26.05.2017

Im Juni 1944 steht der britische Premierminister Winston Churchill (Brian Fox) vor einer epochalen Entscheidung: In wenigen Tagen soll die mit den Amerikanern vereinbarte „Operation Overlord“ beginnen – der Einmarsch der Alliierten Streitkräfte in das von Nazi-Deutschland besetzte Europa, der dem schon fünf Jahre währenden Krieg die endgültige Wendung geben soll. Generalfeldmarschall Montgomery (Julian Wadham) und der amerikanische General Eisenhower (John Slattery) drängen auf einen baldigen Angriff; mehr als eine Millionen Soldaten warten in England auf den Marschbefehl.

Doch der Politiker zaudert. Erinnerungen an persönliche Erlebnisse und Niederlagen im Ersten Weltkrieg werden wach, lassen ihn Zweifel am Erfolg des Unternehmens hegen: 1915/16 hatte Churchill als damaliger Erster Lord der königlichen Admiralität die kläglich gescheiterte Invasion von Gallipoli an der türkischen Küste vorangetrieben, bei der über 100000 britische und australische Soldaten das Leben gekostet hatte. Nun hat er Angst, denselben Fehler zu wiederholen, befürchtet er ein weiteres Desaster, ein erneutes Massaker, fürchtet, dass man sich später an ihn nur als den „Architekten des Blutvergießens“ erinnern wird, wie er seiner Ehefrau Clementine (Miranda Richardson) anvertraut.

Sie wird in diesen schweren, von großem innerem und äußerem Druck geprägten Tagen der Entscheidung für oder gegen den „D-Day“ zu Winston Churchills wichtigster Ratgeberin, zu seiner engsten Vertrauten, ja, zur einzigen Stütze: Nur sie scheint den schwer angeschlagenen und umso stureren Staatsmann noch zu erreichen, der durch seine Skrupel in eine tiefe depressive Krise stürzt, die ihn handlungsunfähig macht. Wie niemand sonst versteht sie es, mit seinem aufbrausenden Temperament und seiner ohnehin vorhandenen, durch die Unentschlossenheit noch verstärkten Neigung zur Unberechenbarkeit umzugehen und zu zügeln. Obwohl die Anspannung der Kriegsjahre tiefe Spuren in der Beziehung der Churchills hinterlassen hat und auch ihre Ehe in diesen Tagen vor einem Wendepunkt steht.

Ein kluger Film, in dem die beiden ganz ausgezeichnet und sehr überzeugend spielenden Hauptdarsteller Brian Cox und Miranda Richardson den Fokus auf eine winzige und doch so entscheidende Episode im Leben dieses nicht nur für Großbritannien bedeutenden Staatsmanns legen und den Menschen hinter dem Mythos durchscheinen lassen: Sie zeigen den zornigen Zigarrenraucher als einen komplizierten Menschen mit Fehlern und Zweifeln. Und Selbstzweifeln.

Text: Erika Weisser / Bilder: © Universum Film

Churchill
Großbrittannien 2017
Regie: Jonathan Teblitzky
Mit: Brian Cox, Miranda Richardson, John Slattery u.a.
Verleih: Square One/Universum Film
Laufzeit: 98 min.
Kinostart: 25. Mai 2017 im Kino Friedrichsbau

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