Drehort Hexenhäuschen: Die kleine Hexe auf der großen Leinwand Kinonews | 29.01.2018 | fifu/Bettina Schaefer

Vor 60 Jahren erschien ein Kinderbuch, das fast jeder, der in den Jahrzehnten seither aufgewachsen ist, kennt: „Die kleine Hexe“ von Otfried Preußler. Am 1. Februar 2018 kommt die Geschichte nun als Spielfilm in die Kinos – mit Karoline Herfurth in der Hauptrolle und Suzanne von Borsody als ihre Widersacherin, die Wetterhexe Rumpumpel.

Besuch bei den Dreharbeiten: Es ist der 27te von insgesamt 36 Drehtagen. Produziert wird eine Szene, in der die Kinder Vroni und Thomas die kleine Hexe in ihrem Hexenhäuschen besuchen. Es ist Freitag, ein Tag, an dem das Hexen ausdrücklich verboten ist. Für die Kinder hat die kleine Hexe eine Ausnahme gemacht, und um ein Haar hätte Rumpumpel sie dabei erwischt. Nun muss sie ein kluges Ablenkungsmanöver ersinnen. Denn Rumpumpel lauert auf jeden noch so kleinen Fehler, den die kleine Hexe macht, während sie doch eigentlich nach Kräften bestrebt ist, eine gute Hexe zu werden.

Binnen eines Jahres muss sie alle 7892 Zaubersprüche aus dem großen magischen Buch auswendig lernen. So ist es ihr zur Strafe und zur Bewährung aufgetragen worden, weil sie sich zur Walpurgisnacht beim Tanz auf dem Blocksberg unter die großen Hexen gemischt hatte, obwohl sie noch viel zu jung dafür ist, nämlich erst 127 Jahre!

Karoline Herfurth spielt die freche Figur, die durch die Bücher zum Vorbild für Generationen von Kindern wurde. Um sich in eine glaubhafte Hexe zu verwandeln, muss sie zu Beginn jedes Drehtages gut anderthalb Stunden in der Maske stillhalten. An die lange, spitze Hexennase musste sie sich erst gewöhnen, wie sie schmunzelnd erzählt: „Scheinbar kennt man unterbewusst sehr genau die Maße des eigenen Gesichts. Bei bestimmten Gesten bin ich jedes Mal an die Nase gestoßen. Mittlerweile passiert mir das nicht mehr.“

Wahrscheinlich war dies jedoch eine vergleichsweise kleine Herausforderung unter den vielen, die die Verfilmung einer im Reich der Fantasiewesen angesiedelten Vorlage mit sich bringt. Zu erwähnen wären etwa die Flugszenen auf dem Hexenbesen, die mittels Bluescreen-Technik entstehen, allerlei Spezialeffekte rund um die Zauberszenen und nicht zuletzt die Szenen mit dem Raben Abraxas, der der kleinen Hexe stets treu zur Seite steht.

Wieder und wieder wird die gleiche Szene gedreht. Ein kleines Publikum verfolgt von außerhalb des Hexenhäuschens am Monitor, was darin gerade passiert. So auch Susanne Preußler-Bitsch, eine der Töchter von Otfried Preußler, die das Werk ihres 2013 verstorbenen Vaters betreut beziehungsweise, wie sie es formuliert, darauf achtet, „dass nur da Preußler draufsteht, wo Preußler drin ist.“

Aber nicht nur mitreden darf Preußler-Bitsch, sondern zu ihrer großen Freude auch ganz aktiv im Film mitwirken: Beim Dreh auf dem Blocksberg einige Wochen zuvor hat sie eine der 60 Hexen verkörpert – mit einem eigenen individuell gestalteten Besen und, wie sie grinsend erzählt, „mit zwei dicken fetten Warzen im Gesicht“. Auf die Frage, was sie, wenn sie wirklich eine Hexe wäre, wohl hexen würde, antwortet sie ohne Zögern: „Dass alle Kinder mit guten Geschichten aufwachsen!“

Die kleine Hexe Regie: Michael Schaerer
Kamera: Matthias Fleischer
Darsteller: Karoline Herfurth, Suzanne von Borsody, Axel Prahl (als die Stimme von Abraxas) u. a.
Verleih: STUDIOCANAL
Laufzeit: 103 Minuten
Kinostart: 1. Februar 2018

Fotos: © Studiocanal 2017