EuroAirport rüstet sich: 1200 neue Plätze STADTGEPLAUDER | 30.07.2016

Der EuroAirport Basel-Mulhouse-Freiburg hat auf die steigenden Passagierzahlen und die Spitzenlasten zu Urlaubszeiten reagiert und die Parkplatzsituation deutlich verbessert. Seit dem 6. Juli ist die neue Park-and-Ride-Anlage F7 im Betrieb. Auf Schweizer Seite gibt es noch einmal 500 neu. Sorgen bereitet dem Wahlfreiburger und EAP-Marketingchef Mario Eland derweil das Türkeigeschäft.

F7 bietet auf 22.0000 Quadratmetern 700 neue Stellplätze, liegt etwa zwei Kilometer nördlich des Flughafens auf der französischen Seite und ist zwischen 3.30 Uhr und 1.15 Uhr durch einen Shuttlebus (15-Minuten-Takt) ans Flughafengebäude angebunden. Der neue Parkplatz wird rund um die Uhr videoüberwacht, nachts von einem Wachdienst kontrolliert, ist eingezäunt und bietet eine überdachte Haltestelle für den Metrocars-Shuttle, der die Passagiere in fünf Minuten zum Terminal bringt.

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Und: Er ist etwa 15 Prozent günstiger als die anderen Langzeit-Parkplätze F5 und F6. Eine Woche F7 kostet 45,30 Euro. Ab einer Parkdauer von mehr als 2 Tagen zahlt sich der F7 aus. Auch auf Schweizer Seite hat der EAP 500 Stell- und 20 Busparkplätze fertiggestellt, die aber für Erste nur als Überlaufparkplätze genutzt werden sollen. Investition in beide Anlagen: knapp fünf Millionen Euro. Stolze 24 Millionen kostet das im Bau befindliche, 2400 Plätze bergende neue Parkhaus. 12 Millionen gehen in die Verdopplung der Gepäcksortieranlage – beides soll im kommenden Sommer fertig sein.

 
Im ersten Halbjahr zählte Eland 3,42 Millionen Passagiere, ein Plus von 4,64 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Fürs komplette Jahr 2016 werden rund 7,5 Millionen Fluggäste erwartet, etwas weniger als kalkuliert. „Die Türkei macht uns schon Sorgen“, räumt Eland ein. Das Land stand 2015 auf der Rangliste der Top-Destinationen mit 530.000 Passagieren auf Platz fünf, bei den Urlaubsreisenden gar auf Platz zwei. Derzeit läuft das Geschäft wegen der politischen Großwetterlage „stark gebremst“.

 
Davon profitiert vor allem Spanien als Urlaubsziel, aber auch Portugal und Italien. Spanien war schon im vergangenen Jahr mit 1,18 Millionen Passagieren Spitzenreiter am EAP und wird diese Position weiter ausbauen. Wenn die Regierung nun eine Extra-Tourismussteuer für die Balearen einführt, findet Eland das vor allem angesichts des Brexit und der Pfundschwäche „mutig“.

 
Insgesamt werde man den Brexit am Flughafen indes kaum spüren, höchstens dann, wenn es zu verkehrlichen Einschränkungen mit London komme. So sei die Großwetterlage in St. Louis „positiv“, der EAP sei mittlerweile wirtschaftlich so leistungsfähig, dass er auch mal ein Minus von zehn Prozent verkraften würde. Die Zahlen kennen aber seit Jahren nur eine Richtung: die nach oben. Die wichtigste Airline easyjet rechnet in den nächsten drei Jahren jeweils mit einem Zuwachs von rund sechs Prozent, das wären fast eine Viertel Million mehr Passagiere pro Jahr. Der EAP wird sich für weiteres Wachstum rüsten müssen. Vielmehr dürfen.

Text: Lars Bargmann, Foto: © EAP