Sicherer Schwede: Volvo V90 im chilli-car-check STADTGEPLAUDER | 22.10.2016

Ab dem Jahr 2020 soll niemand mehr in einem neuen Volvo ums Leben kommen oder schwer verletzt werden – es ist eine ehrgeizige Vision, die der schwedische Autobauer da entwickelt hat. Mit dem neuen V90 macht Volvo einen weiteren Schritt hin zum sicheren, autonomen Fahren. Am 22. Oktober feiert der Kombi in Südbaden Premiere. Das chilli durfte vorher schon mal einsteigen.
 

Chilli-Car-Check

Redakteurin Tanja Bruckert durfte den Volve V90 schon mal testen.


 
Die Kurve mit zu viel Speed genommen, schon brechen die Hinterreifen aus und der Wagen dreht sich um 90 Grad. Der Hintermann versucht noch langsam zu machen, rauscht jedoch fast ungebremst in die Seite rein. Autsch, das gibt blaue Flecken. Sehnsüchtig wandert der Blick von der Gokart-Bahn zum V90, der auf dem Parkplatz davor auf die Weiterfahrt wartet. Crashs, Kollisionen, Auffahrunfälle – was auf der Teninger Rennstrecke an der Tagesordnung ist, ist mit dem sicherheitsvernarrten Schweden fast ein Ding der Unmöglichkeit.
 
IntelliSafe nennt es sich bei Volvo, wenn das Auto klüger ist als der Fahrer. Das Kind zu spät gesehen, das über die Straße rennt? Der Wagen warnt nicht nur mit einem schrillen Ton, sondern bremst auch selber. Zu müde zum Lenken? Der „Pilot Assist“ hält den Wagen mittig auf der Spur. Und selbst das Gasgeben kann man sich schenken, schließlich hält der Tempomat nicht nur eine konstante Geschwindigkeit, sondern auch einen festgelegten Abstand zum Vordermann. Mit der „Pilot-Assist Technologie“ bietet Volvo nach eigenen Angaben heute als einziger Hersteller serienmäßig teilautonomes Fahren bis zu Tempo 130.
 
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Zwischen den Rücksitzen lässt sich die Mittelkonsole ausklappen, in die ein Fach für Sonnenbrille & Co. sowie ein Getränkehalter integriert ist.


 
Und trotzdem: So ganz ohne Fahrer geht es noch nicht. Als auf der Landstraße Richtung Emmendingen die Markierungen plötzlich aufhören, ist es auch mit dem selbstständigen Lenken schnell vorbei. „Kleine Lenkkorrekturen“ nennt der Hersteller daher die Unterstützung. Soll heißen: Nur zurücklehnen und machen lassen ist leider noch nicht möglich. Auch für Hybris ist das Auto eben zu intelligent: Ist der Fahrer müde oder abgelenkt, übernimmt K.I.T.T. nicht das Lenkrad, sondern empfiehlt eine Pause.
 
Für den schwedischen Autobauer ist das Ziel damit noch nicht erreicht. Im Jahr 2020 will man soweit sein, dass niemand mehr in einem neuen Volvo ums Leben kommt oder schwer verletzt wird. Und die Sicherheit ist nicht das Einzige, woran gearbeitet wird. Auch in Sachen Komfort ist der Kombi auf dem neuesten Stand. Im knapp fünf Meter langen Wagen wird es auch bei langen Fahrten auf der Rückbank nicht unbequem. Zwischen den Sitzen lässt sich die Mittelkonsole ausklappen, in die ein Fach für Sonnenbrille & Co. sowie ein Getränkehalter integriert ist.
 
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Dank des Befestigungssystems für Tragetaschen gehören umherrollende Äpfel und Dosen der Vergangenheit an.


 
Im 560 Liter fassenden Kofferraum kann man den Wocheneinkauf bestens transportieren, und für den Großeinkauf einer Groß-Groß-Großfamilie lässt sich die Rückbank elektrisch umlegen, was den Stauraum auf satte 1526 Liter vergrößert. Dank des Befestigungssystems für Tragetaschen gehören umherrollende Äpfel und Dosen der Vergangenheit an, und selbst unter dem Kofferraumboden lassen sich die Einkäufe rutschfest transportieren. Da bleibt auch dann alles heil, wenn man mal mit zu viel Speed in die Kurve geht.
 
Text: Tanja Bruckert / Fotos: © tbr, Holger Senn
 
 
Volvo V90 D5 AWD Geartronic
 
Infos:
> Motor: 4-Zylinder-Diesel
> Hubraum: 1969 ccm
> Leistung: 235 PS
> Getriebe: 8-Gang-Automatik
> Höchstgeschwindigkeit: 240 km/h
> Beschleunigung 0-100 km/h: 7,2 Sekunden
> Basispreis des D5 AWD: 57.500 Euro
> Preis des getesteten Volvo: 67.230 Euro
> Monatliche Leasingrate: 599 Euro
> Weitere Infos: Autohaus Engelhard, Zinkmattenstr. 10, 79108 Freiburg, www.auto.ag