Bäume oder Gebäude: Stadtverwaltung Freiburg bietet viele Karrierewege Job & Karriere | 11.12.2019 | Till Neumann

Studentin bearbeitet Bauanträge Kennt sich mit Bauanträgen aus: die Studentin Vivienne Johe.

Praktikum, FSJ, Ausbildung oder Studium. Die Freiburger Stadtverwaltung bietet zahlreiche Karrierewege. Vivienne Johe und Simon Schütt haben sich zwei davon ausgesucht. Sie studiert Bauwesen, er macht eine Ausbildung zum Forstwirt.

Vivienne hatte die Qual der Wahl: Für ihre Praxisstelle hatte sie ein Angebot von einer Firma und vom Freiburger Rathaus. Sie entschied sich für Letzteres. „Da gibt’s viele Bereiche mit vielen Einblicken und viel Abwechslung“, begründet die 18-Jährige ihren Schritt. Seit Oktober macht sie ein Duales Studium in „Bauwesen“ im nordbadischen Mosbach. Praktische Erfahrung sammelt sie in Freiburg.

„Das Coolste bisher war die Baustellenbesichtigung beim neuen SC Stadion“, sagt die sportliche junge Frau. Was dort entsteht, ist für ihren Beruf hochspannend. Schließlich macht sie das Studium fit, um später selbst einmal Bauplanerin oder Bauleiterin zu sein.

Einen Monat war sie zu Beginn des Studiums im Garten- und Tiefbauamt. Dort konnte sie am Rechner einen Plan zur Anlegung eines Straßenbahn-Gleisbetts erstellen. Mittlerweile ist sie im Baurechtsamt und lernt Bauanträge und Gutachten kennen. „Wir erleben hier die kuriosesten Sachen“, erzählt Vivienne. Nach einer Anzeige gegen einen Gastronomen begleitete sie einen Kollegen beim Besuch der Gaststätte. Er hatte Wärmepilze und Strohdeko in einem geschlossenen Raum. Solchen Fällen nachzugehen, ist Teil ihrer Arbeit.

Das Interesse an Konstruktionen hat Vivienne schon lange. Modellbau fasziniert sie genau wie zu zeichnen. Das möchte sie in ihren Beruf übertragen. „Das Tolle ist, man läuft an den fertigen Gebäuden vorbei und sieht, was man geschaffen hat“, sagt die Freiburgerin.

Allen, die Baurechtsanträge für trocken halten, sagt die Studentin: Das sind sie nicht. Die Einblicke seien spannend. Zudem ist der Beruf zukunftsträchtig. Gebaut werden muss beim derzeitigen Wohnraummangel schließlich noch jede Menge.

Angehender Forstwirt mit einer Motorsäge

Arbeitet gerne mit Motorsäge: der angehende Forstwirt Simon Schütt.

Auch Simon Schütt kümmert sich darum, dass etwas wächst. Der Staufener lernt „Forstwirt“ bei der Stadtverwaltung. Im zweiten Jahr der Ausbildung ist er und kann viel erzählen vom Wald und seinen Herausforderungen. „Man macht sich schon große Sorgen“, sagt er zu den vielen sterbenden Bäumen in Deutschland.

Für Stubenhocker ist die Ausbildung nix: „Wir sind fast immer draußen“, erzählt Simon in der Ausbildungswerkstatt des Forstamts. Sägen, Helme und Ohrenschützer hängen an der Wand. Heute bleiben er und die Kollegen aber ausnahmsweise drin – es regnet.

Am liebsten geht Simon zur Holzernte. Das Bäumefällen sei zwar das Gefährlichste, aber auch das Spannendste. Jeder Baum sei anders, es brauche viel Erfahrung dafür. Und ein dickes Fell: „Ohne Kratzer geht hier keiner raus“, wenn im Wald gearbeitet wird.

„Motorsägen ist unser tägliches Brot“, erzählt der Hobby-Jäger. Doch er lernt auch mit anderen Maschinen umzugehen. Körperlich muss man dafür fit sein. Und hochkonzentriert, um Unfälle zu vermeiden.

Später würde Simon gerne Revierleiter werden. Am liebsten hier in Freiburg oder in seiner Heimat Staufen. Bis dahin wird er auch noch mit Vorurteilen aufräumen. Böse Blicke von „Waldschützern“ ist er gewohnt. Die legen auch mal Kerzen auf gefällte Bäume. Dabei sagt Simon: Seine Aufgabe ist, Wälder zu pflegen. Dafür müssen kranke Bäume auch mal weg.

 
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Fotos: © Till Neumann