Azubis übernehmen OP-Saal – Neues Lehrkonzept am Universitätsklinikum Freiburg setzt auf Praxis Jobstarter | 03.10.2024 | f79

Auch nach der Operation werden die Patient*innen von den Auszubildenden im Aufwachraum mitversorgt. Auch nach der Operation werden die Patient*innen von den Auszubildenden im Aufwachraum mitversorgt.

Auszubildende der Anästhesiepflege des Universitätsklinikums Freiburg haben vier Wochen lang eigenständig und in enger Begleitung einen OP-Saal betreut. Das neuartige Lehrkonzept bietet praktische Erfahrungen und fördert Kompetenzen.

Praktische Fertigkeiten und Eigenverantwortung in einem besonders dafür ausgerichteten Rahmen am Universitätsklinikum erlernen: Das ermöglichen die Kompetenzwochen Anästhesiepflege (KoWo), die seit diesem Jahr die Ausbildung zur Anästhesietechnischen Assistenz (ATA) am Universitätsklinikum Freiburg ergänzen.

Das Projekt KoWo bietet den Auszubildenden die Möglichkeit, im Anästhesiebereich Unfallchirurgie ihr Wissen bei der anästhesiologischen Versorgung von Patient*innen zu vertiefen. Zeitgleich lernen sie, Verantwortung zu übernehmen und stärken ihre ATA-Kompetenz.

KoWo folgt dabei dem erfolgreichen Pflegenden-Weiterbildungskonzept des Universitätsklinikums. Es bietet in interprofessionellen und interdisziplinären Ausbildungsstationen einen geschützten Raum zum Erlernen der vielfältigen Aufgaben des Berufs. „Wir unterstützen gerne das Ziel der KoWo, den Auszubildenden nicht nur theoretisches Wissen zu vermitteln, sondern ihnen auch die Möglichkeit zu geben, ihr Wissen in der Praxis anzuwenden“, sagt Prof. Dr. Hartmut Bürkle. Er ist Ärztlicher Direktor der Klinik für Anästhesiologie und Intensivmedizin am Universitätsklinikum Freiburg.

Bürkle ist überzeugt: „Die tägliche Begleitung durch erfahrene Pflegefachpersonen bei höchstmöglicher Eigenverantwortlichkeit garantiert zudem eine umfassende Betreuung und stärkere individuelle Förderung der Auszubildenden.“

Praxisorientierte Ausbildung und Kompetenzentwicklung

Das Projekt ist in mehrere Phasen gegliedert. Es beginnt mit einer Einführungswoche. In der nehmen die Auszubildenden an praktischen Übungen teil und machen sich mit den fachlichen Grundlagen vertraut. Anschließend sind jeweils drei Auszubildende für vier Wochen in einem Operationssaal sowie Aufwachraum im Einsatz. Dort übernehmen sie die Aufgaben der Anästhesietechnischen Assistenz.

Unterstützt werden sie von erfahrenen pflegerischen Mitarbeiter*innen der Anästhesie. „Auf diesem Weg möchten wir unseren Auszubildenden den idealen Rahmen bieten, um ihre Handlungs-, Sozial-, und Fachkompetenz zu stärken“, sagt Cynthia Lavoie. Sie ist Hauptpraxisanleiterin der Anästhesiepflege am Universitätsklinikum Freiburg. Das Projekt wird von Seiten der Akademie für medizinische Berufe durch die Lehrerinnen Clara Richter und Judith Herttrich begleitet. Insgesamt haben bis August 15 ATA-Auszubildende am Projekt KoWo teilgenommen.

Anästhesietechnische Assistenz

ATAs sind speziell ausgebildete Fachkräfte. Sie unterstützen Anästhesist*innen bei der Vorbereitung, Durchführung und Nachbereitung von Anästhesien. Im Operationsteam spielen sie eine zentrale Rolle, indem sie die Sicherheit und das Wohlbefinden der Patient*innen während operativen Eingriffen und der postoperativen Phase gewährleisten. 

Foto: © Universitätsklinikum Freiburg