Rekord am Arbeitsmarkt: Historischer Tiefstand eröffnet Möglichkeiten News & Trends | 16.12.2018 | Till Neumann

Gute Nachrichten für Durchstarter: Die Wirtschaft brummt, der Arbeitsmarkt profitiert. Im November 2018 waren knapp 2,2 Millionen Deutsche auf Jobsuche. So wenige wie noch nie, seitdem die Agentur für Arbeit die Zahlen erfasst. Bei der Stellensuche haben junge Menschen beste Karten. Auch Geflüchtete mischen mit.

4,8 Prozent der Deutschen sind arbeitslos. Immer mehr Menschen in Deutschland sind damit in Lohn und Brot. Rund 45,2 Millionen Beschäftigte gibt es derzeit. Baden-Württemberg ist im Ländervergleich vorne dabei: Nur 3,0 Prozent der Menschen im Ländle sind auf Jobsuche. Vor einem Jahr waren es 3,2 Prozent.

Was für Jobsucher gut ist, schafft Unternehmern Probleme: Viele Stellen bleiben unbesetzt. So gut wie nie ist die Lage auf dem Ausbildungsmarkt, heißt es. Fünf Prozent mehr Ausbildungsverträge sind 2018 im Vergleich zum Vorjahr im Bezirk der Industrie- und Handelskammer (IHK) Oberrhein abgeschlossen worden.

Firmen, die lange keine Azubis hatten, bieten nun wieder Ausbildungsplätze an, berichtet Steffen Auer, Präsident der IHK. Junge Menschen macht der Überfluss an Stellen wählerischer: Berufe wie Industriekaufmann oder Groß- und Außenhandel seien beliebt. Bäcker, Koch oder Metzger dafür weniger. Damit bleiben immer wieder Stellen unbesetzt. Wer also noch auf der Suche ist, könnte sich überlegen, ob nicht auch ein solcher Beruf in Frage kommt.

Während Fachkräfte händeringend gesucht werden, sind immer mehr Geflohene auf dem Ausbildungsmarkt angekommen. Fast jeder siebte Bewerber hat mittlerweile einen Fluchthintergrund, informieren die Behörden. Die Handwerkskammer unterstützt zu dem Thema eine Resolution des Zentralverbands des deutschen Handwerks (ZDH). In dem Plädoyer für Weltoffenheit heißt es: „Bei uns zählt nicht, wo man herkommt. Sondern wo man hinwill.“

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