FSB bekommt DGNB-Platin für Metzgergrün und kürt Sieger in Haslach und Weingarten Immobilien | 17.05.2023 | Lars Bargmann

Visualisierung: Quartiersent- wicklung im Metzgergrün im Stadtteil Stühlinger Neues Metzgergrün: Der Entwurf stammt aus dem Büro Dietrich/ Untertrifaller Architekten.

Die – in Freiburg lauthals umstrittene – Quartiersentwicklung im Metzgergrün im Stadtteil Stühlinger hat Ende April das Nachhaltigkeits-Zertifikat in Platin von der Deutschen Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen (DGNB) erhalten. Als erstes Quartier in Freiburg und erst zweites im Land Baden-Württemberg. Im Metzgergrün baut die Freiburger Stadtbau GmbH (FSB) mehr als 550 Wohnungen, reißt dafür 250 alte Wohnungen ab. In Haslach lobte sie einen Wettbewerb aus und kürte das Wiener Büro Froetscher Lichtenwagner Architekten zum Sieger. In Weingarten gewann das Büro 3+ architekten aus Augsburg.

„Für uns als Green City ist es eine besondere Auszeichnung, dass einem Bauvorhaben unserer Wohnbauoffensive eine so hohe Qualität in ­Punkto Nachhaltigkeit bescheinigt wird“, so Oberbürgermeister Martin Horn. Die Zertifizierung zeige, dass Freiburg nachhaltiges Bauen mit bezahlbarem Wohnraum verbinden könne.

Die DGNB-Zertifizierung umfasst fünf Themenfelder des nachhaltigen Bauens (ökologisch, ökonomisch, soziokulturell, technisch und prozessual). Dabei wird die Qualität jeder Kategorie mit je zwanzig Prozent bewertet. Insgesamt erreichte die FSB 81,8 Prozent, das reichte für Platin. „Die Auszeichnung bestätigt, dass wir bei der Planung neuer Entwicklungen gemeinsam mit der Stadtverwaltung alle wesentlichen Aspekte für ein lebenswertes, zukunftsfähiges und nachhaltiges Quartier berücksichtigen und somit Mehrwerte für die Zukunft schaffen“, kommentierte FSB-Geschäftsführerin Magdalena Szablewska. Wichtig seien dabei auch die vielen Anregungen aus der Bewohnerschaft gewesen.

Das Zertifikat bestätige „unsere soziale und ökologische Kompetenz. Mit unseren Projekten geht es uns um aktive Mitgestaltung einer nachhaltigen Zukunft unserer Stadt“, sagte FSB-
Geschäftsführer Matthias Müller. „Das Zertifikat in der höchsten Auszeichnungsstufe bei der DGNB ist der ­beste Beleg dafür, dass in der Planung des neuen Quartiers vielfältige Nachhaltigkeitsanforderungen auf ganzheitliche Weise berücksichtigt wurden“, erklärte Christine Lemaitre, geschäftsführender Vorstand der DGNB.

DGNB-Team mit Auzeichnung und Martin Horn

Ausgezeichnet: Matthias Müller, Martin Horn, Christine Lemaitre, Magdalena Szablewska und DGNB-Auditor Rolf Messerschmidt (v.r.).

Das Quartier zeichne sich durch seinen verkehrsberuhigten Charakter und viele Begegnungsräume aus. Grüne Bereiche ermöglichen das Gärtnern. Das freigelegte Runzgewässer biete attraktive Plätze an den Uferzonen. Begrünte Fassaden fördern den klimatischen Ausgleich. Mit einer intelligenten Belüftung der Wohnblöcke wird ein gesundes Mikroklima im Quartier geschaffen. Ein ganzheitliches Energiekonzept für das Quartier sorge für zusätzlichen Klimaschutz.

Nicht weit weg, im benachbarten Stadtteil Haslach, hatte die FSB einen Wettbewerb für die Bebauung an der Drei-Ähren-Straße, das Projekt „Wohnen am Park“, ausgelobt. Den hat das Wiener Büro Froetscher Lichtenwagner Architekten gewonnen. Dort sollen auf einem etwa fußballfeldgroßen Areal 54 Wohnungen aus dem Jahr 1962 abgerissen und rund 100 neue gebaut werden, die Hälfte mit einer geförderten Miete, die andere Hälfte für neue Eigentümer.

Auf Grundlage des Siegerentwurfs werden in den nächsten zwei Jahren die Planungen fortgeführt. Baubeginn könnte frühestens im Laufe des Jahres 2025 sein. Frühestens 2027 sind die Wohnungen bezugsfertig.

Auch nicht weit entfernt, in Weingarten-West, hatte die FSB eine Konzeptstudie für die Bebauung von zwei nahezu identischen städtischen Grundstücken in den Eckbereichen von Sulzburger Straße und Hügelheimer Weg sowie von Bugginger Straße und Auggener Weg ausgelobt. Darauf könnten jeweils rund 40 Neubauwohnungen mit Tiefgarage entstehen.

Visualisierungen: © Dietrich/Untertrifaller Architekten; Foto: © A. J. Schmidt, Zerofoto