Ideen für Freiburger Osten: „Kubine“ soll Littenweiler attraktiver machen Bauen & Wohnen | 19.05.2023 | Miriam Wißler

Kubine Littenweiler Udo Hoffmann Architekt Der Freiburger Architekt Udo Hoffmann entwickelt ehrenamtlich das Planungsprojekt „Kubine“ 

Der Freiburger Stadtteil Littenweiler soll in neuem Glanz erstrahlen. Dafür will ein Architekt ungenutzte Gebäude und Freiflächen umwandeln. Doch wie könnte das aussehen? Das ambitionierte Konzept „Kubine“ hat Udo Hoffmann bei einem Pressetermin vorgestellt. Es soll Kultur und Bildung in den Vordergrund stellen.

Geplant sind unter anderem ein Museum in einer Garage, ein KI-Forum oder Urban Gardening.

Verschwendetes Potential

„Kubine“ steht für Kultur-Bildung-Nachhaltige Entwicklung  – und ist der Titel für die Pläne. Der Freiburger Architekt Udo Hoffmann möchte Littenweiler damit umgestalten. Das Gebiet bewegt sich auf einer Achse von der Freiburger Fußballschule über den Friedhof Bergäcker, das Areal der Pädagogischen Hochschule und den Bahnhofsbereich bis hin zum Kappler Knoten.

Momentan stehen dort einige Flächen und Gebäude leer. „Verschwendetes Potential“, findet Udo Hoffmann, der das Konzept in Eigeninitiative entwickelt hat. Dem Freiburger, der das Architekturbüro uh-Architektur in Littenweiler leitet und in Littenweiler lebt, wurde schnell klar, dass sich da städteplanerisch eine Riesenchance für den Stadtteil auftut. „Littenweiler ist durch den Tunnel etwas abgehängt. Durch eine Umgestaltung könnte der Stadtteil stärker an die Innenstadt angebunden werden.“

So viele junge Menschen

Hoffmann sieht vor allem durch den Standort der Pädagogischen Hochschule enormes Potential: „Die PH ist der Ausgangspunkt, beziehungsweise das Zentrum, das alles möglich macht. „So viele junge Menschen an einem Ort benötigen ein entsprechendes Wohn- und Kulturangebot, welches sie wiederum mit Leben füllen können.“ Das Konzept umfasst zum Beispiel unter anderem ein Wohnangebot für Studierende und Senioren, Einkaufsmöglichkeiten und Lern- beziehungsweise Arbeitsbereiche.

Seit einem halben Jahr arbeitet er ehrenamtlich an Kubine. An innovativen Ideen mangelt es dabei nicht. So soll zum Beispiel aus der seit Jahren fast leerstehenden PH-Parkgarage und im Bereich darum ein multifunktionales Gebäude mit Parkplätzen, einem neuen Museum und Mehrzweckräumen entstehen. Zudem könnte die Fassade der Parkgarage als neuer Standort für das große Wandgemälde „Kopffüßler“ von Horst Antes dienen, welches momentan bei der Stadt Freiburg eingelagert ist. 

Kubine Littenweiler Parkgarage der Pädagogischen Hochschule

Die PH-Parkgarage: eine Wand für den „Kopffüßler“ von Horst Antes ?

Der Bereich der Lassbergschleife oder die künftige Haltestelle Kappler Knoten könnten mit einer günstigen Einkaufsmöglichkeit aufgewertet werden. Über dem Supermarkt soll studentisches- und mischfunktionales Wohnen in mehrgeschossiger Holzbauweise entstehen. Park and Ride-Parkplätze und ein Fahrradparkturm mit rund 100 gesicherten Fahrradplätzen in der Nähe des leerstehenden Bahnhofs sollen den Verkehr entlasten.

Ohne Support geht es nicht

In einer Kick-Off Veranstaltung am 5. Mai hat er seine Ideen vorgestellt und mit Anwesenden diskutiert. Dabei waren unter anderem der Erste Bürgermeister Ulrich von Kirchbach, die Leiterin des Instituts für Musik der PH, Silke Schmid und Vertreter·innen aus der Wissenschaft und Wirtschaft. Landtagsabgeordnete Gabi Roland, die durch die Veranstaltung führte, zeigte sich begeistert: „Wenn aus der Bürgerschaft heraus ein Bedarf erkannt wird, dass sich ein Stadtteil verändern muss, dann muss diese Veränderung auch ihren Platz finden.“ Ein erster wichtiger Schritt ist in ihren Augen das Projekt Parkgarage. 

Eine Sache wird bei der Veranstaltung klar: Alleine lässt sich ein solches Projekt nicht realisieren. So hofft Hoffmann auf Unterstützung von Bürger·innen und der Stadtverwaltung. Die Finanzierung ist offen und die Parkgarage gehört dem Land.

Fotos: © Miriam Wißler