»Das Wissen ist das Wichtigste«: Poetzsch Bauingenieure planen Tragwerke in halb Europa Bauen & Wohnen | 13.03.2024 | Lars Bargmann

Auf dem Bild ist die Müllverbrennungsanlage im dänischen Roskilde zusehen Müllverbrennungsanlage im dänischen Roskilde: 2600 Tonnen Stahl platzierten die Ingenieure von Poetzsch.

Seit mehr als 30 Jahren ist die Poetzsch ­Bauingenieure GmbH von morgens bis abends mit der Tragwerksplanung befasst. Das ist kein Alleinstellungsmerkmal. Wohl aber, dass vom Büro in Herbolzheim schon mehr als 30 Kraftwerke in halb Europa statisch geplant wurden und werden.

„Wir haben uns im Laufe der Zeit sehr detaillierte Kenntnisse im Kraftwerksbau angeeignet und deswegen sind wir mittlerweile für verschiedene Kraftwerksausrüster tätig“, sagt Firmeninhaber Lutz Poetzsch. Schon Mitte der 90er-Jahre war das Vorgängerbüro Alferi & Riedmann in diesem Bereich tätig.

In Skandinavien, in Großbritannien, in der Schweiz, in Österreich und auch hierzulande arbeitet das heute 17-köpfige Team um Poetzsch und seinen Co-Geschäftsführer Rainer Morgenstern in diesem Bereich. Aktuell planen die Südbadener vier Kraftwerkslinien in London sowie zwei in Hamburg.

Aber auch in der Region haben Poetzsch und Co. eine ganze Reihe von bekannten Bauvorhaben für unterschiedliche Auftraggeber statisch durchgeplant. Etwa den 16-geschossigen Green City Tower am Eingang zum Güterbahnhof, wo sie auch für die verschiedenen Bauabschnitte in der denkmalgeschützten Lokhalle oder beim Projekt Weichensteller Lösungen finden.

Auf dem Bild ist der Neubau für PMI zusehen

Auch statisch nicht von der Stange: Neubau für PMI im Freiburger Gewerbegebiet Haid

Die Kundschaft kommt zudem oft aus dem medizinischen Umfeld. So haben Poetzsch Bauingenieure zuletzt den Neubau für die zur Black Forest Medical gehörende PMI (Pro Med Instruments) im Gewerbegebiet Haid und auch für die Intuitive Surgical am Flugplatz geplant, „teilweise mit avantgardistischer Architektur“, wie Poetzsch berichtet.

Auf der Referenzenliste stehen aber auch Mehrfamilienhäuser, Bürogebäude und Autohäuser, Gemeindezentren und Hochregallager, Feuerwehrgerätehäuser und Seniorenzentren. Beim Forum Merz­hausen haben sie die geschwungene Glasfassade statisch berechnet. Stolz ist Poetzsch aber eher darauf, dass einige Mitarbeiter mittlerweile über 25 Jahre im Unternehmen sind und so den erfahrenen Kern des Büros bilden.

In den vergangenen 30 Jahren hat sich die Arbeit durch die Software für Statik und Konstruktion – „ein wirklich richtig gutes Werkzeug“ – und die CAD-Modelle deutlich verändert.  Für das Büro ist BIM (Building Information Modeling, eine Methode für vernetzte Planung mit allen anderen am Bau Beteiligten) alles andere als ein Fremdwort. „Aber das Wichtigste blieb dabei immer das Wissen und die Erfahrung der Ingenieure und Konstrukteure“, erzählt Poetzsch.

Die Tragwerksplanung bleibe auch mit den digitalen Hilfsmitteln eine sehr anspruchsvolle Tätigkeit. Nicht zuletzt, weil die vielen Schnittstellen zur Architektur und Technik vorausgedacht werden müssten und erst dadurch gute Lösungen zustande kommen.

Fotos: © Poetzsch, Vollack Gruppe