„Quasi eine Arbeitsplatzgarantie“ – Pharmazeutisch-technische Assistenten haben Perspektiven Ausbildung & Arbeit | 20.10.2024 | Till Neumann
Karriere in einer Apotheke, in der Forschung, im Labor oder in Kliniken: Pharmazeutisch-technische Assistenten haben vielfältigste Karriereperspektiven. Die Jobchancen dürften in den kommenden Jahren noch besser werden.
Gerade aktuell in Zeiten einer schwierigen Wirtschaftslage sind sie besonders gefragt: Arbeitsplätze mit Jobgarantie. Auch deshalb rückt bei jungen Menschen die Gesundheitsbranche stärker in den Fokus. Gesundheit dürfte Schätzungen zufolge gut ausgebildeten Fachkräften in Deutschland in den kommenden zehn Jahren weit mehr als eine Million zusätzliche und vor allem krisensichere Arbeitsplätze bieten. Eine der Berufsgruppen, bei denen viele Apotheken, Kliniken, Labore oder Pharma-Unternehmen schon heute keine Bewerber mehr finden und in der sich der Mangel in den kommenden Jahren zu verschärfen droht: Pharmazeutisch-technische Assistenten (PTA).
Die Lage ist dramatisch: Jede zweite Apotheke hat Schwierigkeiten, ihre offenen PTA-Stellen zu besetzen. Das ist das Ergebnis einer aktuellen Umfrage des Marktforschungsinstituts aposcope. „Die Absolventen der Medizinisch-technischen Ausbildungsberufe sind und bleiben äußerst gefragt“, sagt Antonie Roggenbuck, die Schulleiterin der Medizinischen Schulen Regenstauf vor den Toren Regensburgs. Das Ausbildungszentrum ist Teil der Eckert Schulen, die im Bereich der medizinisch-technischen Ausbildungen seit mehr als vier Jahrzehnten bayern- und bundesweit tätig sind.
An den Eckert Schulen ist die Ausbildung ab September erstmals schulgeldfrei. Schüler*rinnen zahlen lediglich eine Verwaltungsgebühr von 75 Euro pro Monat. „Damit wollen wir bewusst ein Zeichen für diesen Beruf setzen und die Branche gezielt unterstützen“, sagt Schulleiterin Roggenbuck.
In Deutschlands rund 17.800 Apotheken arbeiten nach Zahlen der Gesundheitsberichterstattung des Bundes rund 77.000 PTA. Ihre Zahl ist in den vergangenen Jahren stark gestiegen, obwohl die Zahl der Apotheken rückläufig ist. Das hat vor allem damit zu tun, dass Apotheken heute oft personalaufwändiger sind als früher. Eine Apotheke hat heute im Schnitt mehr als sechs Mitarbeiter.
Die Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände rechnet damit, dass der Bedarf an PTA auch deshalb weiter wächst, weil in den kommenden Jahren viele von ihnen in den Ruhestand gehen. „Es gibt faktisch keine Arbeitslosigkeit in diesem Beruf und quasi eine Arbeitsplatzgarantie. PTA werden heute gesucht wie die Stecknadeln im Heuhaufen“, heißt es vom Bayerischen Apothekerverband.
Wahr ist aber auch: „Dieses spannende und abwechslungsreiche Berufsbild mit zahlreichen Aufstiegsmöglichkeiten und hervorragenden Karriereaussichten ist den jungen Leuten oft nicht bekannt“, sagt Schulleiterin Roggenbuck. Einen Numerus clausus für den Weg hin zu dem staatlich anerkannten Abschluss gibt es an den Medizinischen Schulen Regenstauf nicht: „Neben einem mittleren Bildungsabschluss sind Motivation, Engagement und Begeisterung für naturwissenschaftliche Fächer entscheidend“, ergänzt sie. Die Ausbildung zum PTA ist medizinisch-naturwissenschaftlich ausgerichtet und dauert zweieinhalb Jahre.
Was die Ausbildung am Campus der Eckert Schulen in Regenstauf besonders macht: Kooperationspartner begleiten und unterstützen die Schüler – unter anderem im Rahmen eines eigenen PTA-Mentoring-Programms. Häufig eröffnet dieses Netzwerk auch bereits während der Ausbildung Chancen auf einen Arbeitsplatz.
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