Geschmackspolizei: Der Sounddreck … zu Vater und Sohn Petry Musik | 03.11.2025 | Ralf Welteroth
Die Freiburger Geschmackspolizei ermittelt schon seit 20 Jahren gegen Geschmacksverbrechen, vor allem in der Musik. Für die cultur.zeit verhaftet Kommissar Ralf Welteroth fragwürdige Werke von Künstlern, die das geschmackliche Sicherheitsgefühl der Bevölkerung empfindlich beeinträchtigen.
Wolfgang Petry ist so ziemlich jedem ein Begriff, nicht nur eingefleischten Kennern der Schlager-Hölle. Seine tonnenschweren Armbändchen funktionierten für uns wie elektronische Fußfesseln: Wir hatten ihn immer im Blick und er konnte damit nicht wirklich fliehen. Gesungen hat er aber weiterhin notorisch, das war Wahnsinn. Irgendwann hat er dann ein Einsehen und sang geläutert mit der Pete-Wolf-Band harmlose Country- und Blues-Nummern.
Dann trat aber sein Sohn Achim auf den Plan und machte auch nicht das, was sein Vater schon jahrelang nicht gemacht hatte – vernünftige Musik nämlich. Der Apfel fällt wie man weiß nicht weit vom Stamm: Fünf Mal erhielt Achim Petry bereits den Ballermann-Award. Er befindet sich damit in illustrer Gesellschaft von so üblichen Verdächtigen wie Michael Wendler, Almklausi und Tim Toupet.
Nun also geht er folgerichtig zu Promi Big Brother, nachdem er schon im Titelsong für eine Staffel des Dschungelcamps den „Dschungel-Wahnsinn“ besungen hatte. Das natürlich war wiederum eine aufgewärmte Version von Papas „Hölle, Hölle, Hölle“ – der reine Familien-Wahnsinn. Für uns als Gesetzeshüter ist das Schwerstarbeit. Wir werden ihn uns früher oder später angeln und aus der trüben Schlager-Brühe fischen müssen.
Sicher ist sicher.
Petry Heil, Ihre Geschmackspolizei Freiburg










